Von Mücken übertragen

WHO warnt vor weltweiter Chikungunya-Epidemie

Ausland
23.07.2025 07:47

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet, dass es zu einer weltweiten Epidemie der von Mücken übertragenen Viruserkrankung Chikungunya kommen könnte.

Die Krankheit sei bereits in 119 Ländern nachgewiesen worden, „wodurch 5,6 Milliarden Menschen gefährdet sind“, zeigte sich WHO-Sprecherin Diana Rojas Alvarez am Dienstag vor Journalisten in Genf besorgt. „Wir schlagen frühzeitig Alarm, damit die Länder sich rechtzeitig vorbereiten.“

Chikungunya ist eine durch Stechmücken übertragene Virusinfektion, die in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet ist. Die Erkrankung verursacht hohes Fieber und starke Gelenkschmerzen, die bei vielen Betroffenen über Wochen bis Monate anhalten können. Schwere Verläufe sind selten, treten jedoch insbesondere bei älteren oder schwer vorerkrankten Menschen auf.

Die Tigermücke steht in Österreich unter besonderer Beobachtung, da sie als potenzielle ...
Die Tigermücke steht in Österreich unter besonderer Beobachtung, da sie als potenzielle Überträgerin von Krankheiten wie Zika, Chikungunya oder Dengue-Fieber gilt.(Bild: Natur im Garten)

Sterblichkeitsrate weniger als ein Prozent
Laut Rojas Alvarez beträgt die Sterblichkeitsrate weniger als ein Prozent, doch „bei Millionen von Fällen kann dieses eine Prozent Tausende von Todesfällen bedeuten“.

2004 und 2005 war es bereits zu einer großen Epidemie in Inselstaaten des Indischen Ozeans gekommen, bei der rund eine halbe Million Menschen erkrankte. „Heute beobachtet die WHO das gleiche Muster“, erklärte die WHO-Sprecherin. Das Virus breite sich im Indischen Ozean aus, aber auch in Madagaskar, Somalia und Kenia sowie in Südasien.

So sieht das Chikungunya-Virus aus.
So sieht das Chikungunya-Virus aus.(Bild: CDC)

Importierte Fälle in Europa
Auch in Europa wurden importierte Fälle gemeldet, die mit dem Ausbruch auf den Inseln im Indischen Ozean in Verbindung stehen. „Da diese Übertragungsmuster bereits beim Ausbruch ab 2004 zu beobachten waren, fordert die WHO dringend Maßnahmen, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern“, appelierte Rojas Alvarez.

Zuletzt berichtete das Robert-Koch-Institut von einem Chikungunya-Fall in Frankreich nahe der deutsch-französischen Grenze, wo ein Mensch offenbar durch den Stich einer infizierten Mücke direkt infiziert wurde, also die Erkrankung nicht von einer Reise mitbrachte.

Den Experten zufolge sind auch in Deutschland die Bedingungen für solche Fälle gegeben, etwa durch hohe Temperaturen und Vorkommen der Asiatischen Tigermücke, einer potenziellen Überträgerin von Chikungunya. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfahl Anfang Juli erstmals eine Reiseimpfung gegen Chikungunya.

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