Kuriose Daten aus D
Füllstand der Gasspeicher sprang über 100 Prozent
Die Vorbereitungen auf den Winter laufen gut, wenn man den jüngsten Meldungen des Gasspeicherverbandes GIE Glauben schenken darf. Überall liegt der Wert des gehorteten Erdgases bei über 90 Prozent. In Deutschland sprang der Füllstand sogar über die 100-Prozent-Marke. Ein Wert, der auf den ersten Blick äußerst verblüfft.
Den Angaben zufolge waren am Montagmorgen in Deutschland 245,44 Terawattstunden Erdgas eingelagert. Dies lag leicht über der 100-Prozent-Marke von 245,39 Terawattstunden, die das sogenannte Arbeitsgasvolumen angibt. Dieses bilde die die gesicherte Kapazität ab, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Die physikalischen Möglichkeiten der Speicher lägen teilweise darüber, sodass einige mehr Gas einspeichern könnten. „Deshalb kann auch über 100 Prozent hinaus weiter eingespeichert werden“, hieß es weiter.
Bei der Prozentangabe betrachtet die GIE-Transparenzplattform AGSI den Füllstand nur in Bezug auf das Arbeitsgasvolumen. Daher erreicht der ausgewiesene Wert maximal 100 Prozent. Auch auf EU-Ebene waren die Speicher am Montagvormittag gut gefüllt: Die AGSI-Seite verzeichnete einen Füllstand von 95,6 Prozent.
Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Laut aktuellen Prognosen sollten die Kapazitäten am 1. Februar noch immer bei rund 40 Prozent liegen.
Nächste Erfolgsmeldung
Noch eine Erfolgsmeldung gab es am Dienstag: In Rekordzeit ist die erste Anlegestelle für flüssiges Erdgas in Deutschland fertiggestellt worden. Diese wurde nun in Wilhelmshaven eröffnet. Niedersachsen Ports, ein Unternehmen im Besitz des deutschen Bundeslandes Niedersachsen, hat einen bestehenden Landungsplatz so umgebaut, dass dort eine schwimmende Speicher- und Regasifizierungsanlage (FSRU) dauerhaft stationiert werden kann.
Nach Tests soll dort um den Jahreswechsel herum die staatlich gecharterte Hoeg Esperanza als erster LNG-Tanker anlegen, der den flüssigen Brennstoff direkt wieder in Gas umwandeln und in das Leitungsnetz einspeisen kann. Ein zweites Terminal soll in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) ebenfalls zum Jahreswechsel in Betrieb gehen. Ein weiteres privates Terminal wird den Planungen zufolge in Lubmin ebenfalls bereit sein.
USA bisher größter Lieferant
Bisher erhalten Deutschland und andere europäische Länder das über die Niederlande, Belgien oder Frankreich aufgenommene LNG vor allem aus den USA. Zu den größten Exporteuren zählt auch Katar, Wirtschaftsminister Robert Habeck bemühte sich auf einer Reise im Frühjahr um Lieferbeziehungen. Katar will dem Vernehmen nach Langfristverträge und verkauft bereits viel Gas nach Asien. Weitere wichtige LNG-Ausfuhrländer sind Australien, Malaysia oder Nigeria. Mit konkreten Angaben zur Herkunft der Lieferungen halten sich manche Betreiber noch zurück.
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