Kuriose Maßnahme

El Salvador zerstört Gräber von Bandenmitgliedern

Ausland
03.11.2022 08:25

Im Kampf gegen Bandenkriminalität setzt die Regierung in El Salvador ungewöhnliche Maßnahmen: Ausgerechnet in jener Zeit des Jahres, in der Angehörige ihren Verstorbenen gedenken, ließen die Behörden Grabsteine von Bandenmitgliedern mit Vorschlaghämmern und Brecheisen niederreißen.

El Salvador hat ein enormes Problem mit Bandenkriminalität: Im März wurden an einem einzigen Tag 62 Morde im Gangmilieu verzeichnet. Präsident Nayib Bukele beantragte und erhielt daraufhin Sondervollmachten, die einige verfassungsmäßige Rechte außer Kraft setzten. Das Versammlungsrecht wurde eingeschränkt, Verhaftungen sind auch ohne Haftbefehl möglich und die Überwachung der Kommunikation wurde ausgeweitet. Seitdem wurden mehr als 56.000 Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu kriminellen Banden festgenommen.

Häftlinge mit Abbruch von Grabsteinen beauftragt
Nun ging die Regierung auch gegen bereits verstorbene Bandenmitglieder vor. Anfang der Woche wurden Häftlinge auf Friedhöfe geschickt, um Grabstätten von Menschen, die mit Gangs in Verbindung stehen sollen, mit Vorschlaghämmern und Brecheisen zu zerstören. Einer der betroffenen Friedhöfe befindet sich in Santa Tecla - die Ortschaft liegt neben der Hauptstadt San Salvador und war lange Zeit eine Hochburg der Mara-Salvatrucha-Bande. Laut dem Bürgermeister der Stadt, Henry Flores, waren 80 Gräber betroffen. Weitere Gräber wurden in Colon zerstört.

Zudem seien auch Graffiti entfernt worden, die mit Gangs in Verbindung stehen. Ziel der Aktion sei es, dass sich Bandenmitglieder nicht mehr sicher fühlen können, so Flores.

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