Martina Berthold

Neue Landesrätin bleibt auf altem Asyl-Kurs

Asfinag-Areal Mitte: Hier wird nun für den Notfall asphaltiert. Container werden vorerst nicht aufgestellt.

(Bild: Tschepp Markus)

Martina Berthold wird Nachfolgerin von Landesrat Heinrich Schellhorn und erbt damit große Probleme im Asylbereich. Während sie sich zu ihren künftigen Plänen noch bedeckt hält, muss Tirol bereits aushelfen.

Martina Berthold erbt von Heinrich Schellhorn am 9. November nicht nur sein Amt des Landeshauptmann-Stellvertreters, sondern auch zwei Mega-Baustellen in dessen Ressorts. Neben der Pflege hinterlässt ihr Vorgänger gerade im Asyl-Bereich Probleme mit akutem Handlungsbedarf. Das Land hinkt, wie von der „Krone“ mehrfach berichtet, bei der Betreuungsquote massiv hinterher. Die Folge: drohende Zelte und ein heillos überfülltes Asylheim in Bergheim.

16 Flüchtlinge werden in Tiroler Zelten verlegt
Ein großer Wurf ist Schellhorn dabei bisher nicht geglückt. Die Pläne, am Asfinag-Areal in Liefering Container für hunderte Asylwerber aufstellen zu lassen, zog er zurück. 16 von insgesamt rund 400 Asylwerbern aus Bergheim werden nun auf Initiative des Bundes in ein Tiroler Zelt-Quartier überstellt. „Ein Tropfen auf dem heißen Stein“, hält Thomas Fussenegger von der Bundesbetreuungsagentur fest.

Ich bin immer noch derselbe Mensch. Meine Positionen und Werte haben sich seither nicht geändert.

Martina Berthold (Grüne) war schon 2015 für die Flüchtlingsbewältigung in Salzburg verantwortlich.

Berthold war schon 2015 in Asyl-Verantwortung
Berthold will sich zu ihren Plänen in der Asyl-Frage noch nicht äußern. Sie wolle sich erst ordentlich einarbeiten. „Ich finde es auch Heinrich Schellhorn gegenüber fair, mich jetzt noch nicht zu äußern“, sagt sie. Allerdings lässt die Politikerin, die bereits in der Flüchtlingskrise 2015 zuständig war, auch wissen: „Meine Positionen und Werte haben sich seither nicht geändert.“

FPÖ-Chefin Marlene Svazek will Berthold beim Hearing am 7. November auf den Zahn fühlen: „2015 hat sie sich nicht ausgezeichnet. Wir erwarten uns jetzt genaue Ziele und Pläne.“