Lohnerhöhungsangebot

Metaller-Gewerkschaft fühlt sich „provoziert“

Wirtschaft
17.10.2022 18:25

Nun ist die Katze aufseiten der Arbeitgebervertreter aus dem Sack: Das Verhandlungsteam des Fachverbands Metalltechnische Industrie hat am Montag 4,1 Prozent Plus bei Gehältern und Löhnen als Vorschlag vorgelegt. Die Arbeitnehmer fordern bekanntlich 10,6 Prozent mehr und sprechen von einer „Provokation“. Nun erhöht die Gewerkschaft den Druck bei den Kollektivvertragsverhandlungen. Zwischen 19. und 21. Oktober werden Betriebsversammlungen in der gesamten Metallindustrie abgehalten.

„Das Angebot ist angesichts der besonders erfolgreichen vergangenen Jahre und des aktuellen Wirtschaftswachstums eine Provokation. Das Verhandlungsteam der Gewerkschaften lehnt das Angebot als völlig unzureichend ab. Die Betriebsräte werden daher bereits diese Woche die Belegschaften bei Betriebsversammlungen informieren und vorsorglich Beschlüsse für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen einholen“, sagten die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) nach den sechsstündigen Beratungen am Montag.

Die Gewerkschaften erwarten sich in der nächsten Runde am 24. Oktober vom FMTI ein deutlich verbessertes Angebot, „um seriöse und zügige Verhandlungen zu gewährleisten“. Nur so ließen sich drohende Arbeitskampfmaßnahmen vermeiden. Verschlechterungen bei der Arbeitszeit oder eine Einberechnung irgendwelcher Regierungsmaßnahmen kommen für die Gewerkschaften jedenfalls nicht in Frage, wie es nach der zweiten Verhandlungsrunde hieß.

Arbeitgeber verweisen auf Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Regierung
Arbeitgeber-Chefverhandler Christian Knill, erklärte nach der abgebrochenen Gesprächsrunde: „Es ist enttäuschend, dass die Gewerkschaften nicht an sachlichen Lösungen interessiert sind. Es braucht aber gerade heuer einen Schulterschluss zwischen Staat, Betrieben und Beschäftigten. Wir ziehen alle an einem Strang und haben ein gemeinsames Interesse: die Arbeitsplätze und den Wohlstand in Österreich zu erhalten.“ Knill verwies in einer Aussendung auch auf die bereits umgesetzten Anti-Teuerungs-Maßnahmen der Bundesregierung.

Diese seien einzigartig in der Geschichte der zweiten Republik und daher in der Gesamtsituation abzubilden. Nehme man die vorgeschlagenen 4,1 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung („Abgeltung der Kerninflation“) und rechne die Teuerungsmaßnahmen, die zwischen 50 und 100 Prozent der zusätzlichen Kosten für die Beschäftigten und ihre Familien abdecken, dazu, so sei das ein Teuerungsausgleich von 100 Prozent und bei vielen Menschen sogar deutlich mehr, so Knill. Außerdem brachte der Chefverhandler auch noch die Möglichkeit von Gewinnbeteiligungen für die Beschäftigten ins Spiel.

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