Lehre bietet Chancen

Qual der Wahl: Eine Fülle von Angeboten für Junge

Kärnten
11.10.2022 16:30

Potenzielle Lehrlinge sind bei Kärntner Unternehmen heiß begehrt. Nur 38 Prozent der Stellen können besetzt werden.

In Kärnten befinden sich derzeit 7363 Lehrlinge in Ausbildung. Das ist um die Hälfte weniger als in den Achtziger- und Neunzigerjahren, als über 15.000 Jugendliche diese Ausbildung machten. „Die Tendenz der sinkenden Lehrlingszahlen beobachten wir schon seit vielen Jahren“, berichtet Benno Tosoni, Leiter der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer (WK). „Hauptgrund ist leider der demografische Wandel.“

Viel mehr offene Stellen als Suchende
Denn auf die geburtenreichen Jahrgänge vor etwa 40 Jahren folgten deutlich schmälere Generationen. Derzeit kommen auf 928 offene Lehrstellen in Kärnten nur 354 Lehrstellensuchende. Ein krasses Missverhältnis. „Doch selbst wenn das Verhältnis eins zu eins wäre, hieße das noch lange nicht, dass wir alle Stellen besetzen könnten“, stellt Tosoni klar. „Die Stelle sollte auch im richtigen Bezirk sein und zu den Interessen des Jugendlichen passen.“ Durch regionale Unterschiede gebe es in manchen Bezirken sogar einen Überhang von 80 Stellen auf zehn Suchende.

Zitat Icon

Das Image der Lehre in Kärnten ist gut, aber gegen die demografische Entwicklung kommen wir leider schwer an.

Benno Tosoni, Lehrlingsstelle, WK Kärnten

Positiver Trend bei Jugendlichen
Über mangelnde Begeisterung der Jugendlichen für eine Lehre könne man sich nicht beschweren. „Die faktische Jobgarantie nach der Ausbildung und die attraktiveren Löhne sorgen für ein gutes Image“, betont Tosoni. „Der Prozentsatz der jungen Kärntner, die nach der Pflichtschule eine Lehre machen wollen, zeigt sogar einen leichten positiven Trend.“ Die WK will die vielfältigen Möglichkeiten und Chancen der Lehre weiter bekannt machen; auch bei den Eltern. „Gerade im Vergleich mit den berufsbildenden Schulen ist die Lehre äußerst attraktiv.“

354 Lehrstellensuchende

kommen derzeit in Kärnten auf 928 offene Lehrstellen. Damit bleiben rund 62 Prozent der angebotenen Jobs unbesetzt. Insgesamt befinden sich 7363 junge Kärntner in der Lehre. Vor 40 Jahren waren es sogar doppelt so viele. Ein Grund für den Rückgang sind schwache Geburtenjahrgänge.

Attraktives Angebot für Maturanten
Denn an der demografischen Situation werde sich in nächster Zeit nichts ändern. „Das ist leider unsere neue Normalität“, seufzt Tosoni. „Positiv ist das steigende Interesse von Maturanten an der Lehre.“ Zwar sei man hierzulande noch weit von manchen deutschen Regionen entfernt, wo bis zu 60 Prozent nach ihrem Abitur eine Lehre starten, aber zumindest gebe es seit heuer ein passendes, attraktives Angebot.

„Diese duale Akademie startet im Herbst auch bei uns in Kärnten und bietet interessierten AHS-Maturanten, Studienabbrechern und Umsteigern eine attraktive Möglichkeit, in maximal drei Jahren beruflich durchzustarten“, erklärt Tosoni. „Neben der Lehre in einem von vier Pilotberufen erhalten die Teilnehmer eine theoretische Berufsausbildung - und zusätzlich werden soziale, digitale und internationale Kompetenzen vermittelt“, meint der WK-Experte.

Die Akademie biete eine Ausbildung zum Speditionskaufmann sowie in den Bereichen Mechatronik, Elektro- und Gebäudetechnik sowie Applikationsentwicklung an. Wer sich erst nach der Matura für eine Lehre entscheidet: Duale Akademie, 0590 904 872 oder dualeakademie@wkk.or.at

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