Erschreckende Zustände

Zeltlager entdeckt: Arbeiter hausten unter Brücke!

Kärnten
05.10.2022 05:55

Wochenlang lebten eine Tschechin und ein Slowake unter der Ferlacher Draubrücke in Kärnten. Ihr Lager ließen sie von drei Hunden bewachen. Nun flog das Paar auf.

„Überall lag Müll herum, wir fanden Angeln, in Reusen befanden sich Fische, die teils verendet waren, und an einem Strauch waren drei Mischlingshunde angeleint, die sich so sehr in den Leinen verfangen hatten, dass sie sich kaum mehr bewegen konnten“, schildert Bergwacht-Einsatzleiter Peter Cech die Situation, die er Montagabend unter der Ferlacher Draubrücke vorfand.

Hunde bellten tagelang
Kollegen der Einsatzstelle Ferlach hatten das illegale Zeltlager am anderen Drauufer entdeckt und Peter Cech von der zuständigen Einsatzstelle Keutschach informiert. Cech: „Wegen des Verdachtes der Tierquälerei wurde sofort die Polizei verständigt.“ Wie sich herausstellte, hatten Passanten zuvor tagelang Hundegebell gehört. „Nachschau hielt leider niemand“, so der Bergwächter: „Ein Fischer, der frühmorgens seinen Angelplatz aufgesucht hatte, bestätigte, dass die Hunde den ganzen Tag allein waren.“

Die Einsatzkräfte glaubten zuerst, dass sie hier auf ein Bettlerlager gestoßen seien. Doch kurze Zeit später erschienen bereits die Bewohner: eine Tschechin (42) und ein 35-jähriger Slowake. „Sie gaben an, dass sie in Klagenfurt legal arbeiten und Reinigungsarbeiten erledigen“, schilderte der langjährige und erfahrene Bergwächter gegenüber der „Krone“: „Die Angaben konnten von der Polizei vor Ort jedoch nicht überprüft werden.“

Zitat Icon

Die Tschechin und der Slowake haben laut eigener Auskunft zwei bis drei Wochen lang unter der Draubrücke gelebt.

Peter Cech, Bergwacht Keutschach

Am Dienstag fand die Nachkontrolle statt. „Die beiden Verursacher waren dabei, das illegale Zeltlager zu räumen und den Müll zu entsorgen. Dabei wurden sie von einem Kärntner unterstützt. Der Einheimische gab an, dass für die Tschechin und den Slowaken eine Unterkunft gefunden werde, danach brachte er die beiden zurück zu ihrer Arbeit.“

Mehrere Anzeigen warten
Dennoch müssen die 42-Jährige und der 35-Jährige jetzt mit mehreren Anzeigen rechnen. „Sie werden nach dem Kärntner Naturschutzgesetz wegen Verunstaltung und wilden Campierens anzeigt“, erklärt der Bergwächter die Gesetzeslage.

Zusätzlich drohe ihnen ein Bußgeld wegen illegaler Fischerei. Cech: „Unverständlich ist für mich, dass das Duo nicht wegen Tierquälerei angezeigt wird, obwohl die drei Hunde stundenlang - ohne Aufsicht - angeleint waren und einer sogar davonrannte. Und das nur, weil die Tiere in einer guten gesundheitlichen Verfassung waren.“

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