Wie am Freitag nach SK Schärding - Andorf werden im Amateurfußball zunehmend Referees zum Ziel unterschiedlichster Attacken. Weshalb es nun die Überlegungen gibt, Vereine für das Fehlverhalten ihrer Zuseher künftig zu bestrafen!
Schuld? Na klar, der Referee. Wie immer! „Das Spiel ist ihm völlig entglitten, er hat aus dem Nichts einen Wirbel rein gebracht“, poltert Andorf-Obmann Reinhard Köstlinger nach dem 1:4 im Fünftliga-Derby, das Freitag in Schärding mit vier Ausschlüssen geendet hatte. „Das einzige, was ich besser machen hätte können, wäre gewesen, statt der ersten Gelb-roten gleich rot zu zeigen“, sagt dagegen Mario D.! Der nach dem Abpfiff aus Sicherheitsgründen minutenlang nicht das Spielfeld verlassen durfte, ehe er trotzdem mit Bier überschüttet wurde. „Obwohl der Ordnerdienst top war“, sagt Mario D. Während Köstlinger über den Referee auch faucht: „Wer so pfeift, ist ungeeignet“
Starker Tobak! Allein weil der erst 29-Jährige seit 1,5 Jahren im Schiedsrichter-Talentekader steht. Womit D. ein Zukunftskandidat für die Bundesliga ist und deshalb kaum noch in Liga 5 pfeift. In der ihm nun aber so viel Kritik entgegenschlägt.
Problem Regelkunde
Doch wie passt das zusammen? Vielleicht auch damit, dass viele die Regeln doch nicht wirklich ganz exakt kennen – weshalb der Verband im Rahmen des Vereinscoachings auch Regelschulungen anbietet. Mario D.: „Mit Vereinen, die diese in Anspruch nehmen, gibt’s nie so extreme Probleme“
Die gibt es leider auch zunehmend mit Zusehern, weshalb nun sogar Überlegungen laut werden, Vereine für das Fehlverhalten ihrer Besucher zu sanktionieren.
Fürs Publikum „a Gaudi“
„Natürlich kann im Einzelfall keiner verhindern, dass ein Bierbecher fliegt“, sagt OÖ-Schiedsrichter-Boss Thomas Prammer: „Aber leider gibt’s immer mehr Lustige, die sich eine Gaudi daraus machen, von Beginn an gegen Referees zu schreien. Das schaukelt sich nach strittigen Situationen oft hoch. Und da sollte man Vereine schon in die Pflicht nehmen dürfen, um dem deeskalierend entgegenzuwirken.“
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