Krawalle in London

Länderspiel England gegen Niederlande abgesagt

Fußball
09.08.2011 11:14
Aufgrund der schweren Jugend-Krawalle in England ist am Dienstag das für Mittwoch in Londoner Wembley-Stadion geplant gewesene Testspiel zwischen England und den Niederlanden abgesagt worden. Der englische Verband und die Polizei haben Bedenken wegen der Sicherheit. Neben dem Ländermatch wurden auch Spiele des Liga-Cups verschoben und ein Testspiel zwischen Ghana und Nigeria gestrichen. Mittlerweile scheint sogar schon der Premier-League-Start gefährdet.

Im Liga-Cup sind die Partien zwischen Premier-League-Absteiger West Ham United gegen Aldershot, das Duell zwischen dem im Londoner Süden beheimateten Drittligisten Charlton Athletic und Reading, Bristol City - Swindon sowie das Spiel zwischen Crystal Palace und Crawley Town betroffen. Die Premier League soll am kommenden Wochenende angepfiffen werden. Laut BBC gibt es aber Gespräche zwischen den Liga-Verantwortlichen und der Polizei über eine Verschiebung des Spiels Tottenham - Everton. Für eine endgültige Entscheidung sei es allerdings nur noch zu früh.

Verbandschef Franco Baldini zeigte sich gegenüber der BBC zerknirscht. "Wir sind enttäuscht - aber vor allem aufgrund dessen, was gerade in London passiert. Der Rest ist nicht so wichtig."

Niederländer zeigen Verständnis
Was die Absage des Länderspiels betrifft, zeigte der niederländische Verbands-Generaldirektor Bert van Oostveen Verständnis: "Die Exekutive konnte nicht für die Sicherheit unserer Spieler und Fans garantieren." Auch Englands Team-Verteidiger Rio Ferdinand begrüßte die Vorgehensweise. "Wer will ein Spiel sehen, wenn sich unser Land im Chaos befindet?", fragte sich der Star von Manchester United.

Nur wenige Stunden später fiel auch das für Dienstag geplant gewesene Länderspiel Ghana - Nigeria den Sicherheitsbedenken zum Opfer. Die Partie hätte in Watford, einer Kleinstadt mit 80.000 Einwohnern rund 30 Kilometer nordwestlich der britischen Hauptstadt, stattfinden sollen.

Volles Vertrauen in Olympia-Organisatoren
In London finden nächstes Jahr vom 27. Juli bis zum 12. August die Olympischen Spiele statt. Diesbezüglich scheint man sich noch keine Sorgen zu machen, denn das IOC hat am Dienstag den Organisatoren das "volle Vertrauen" ausgesprochen. "Sicherheit ist unsere oberste Priorität, aber es ist nicht unsere direkte Verantwortung. Darum kümmern sich die Behörden in London, in die wir volles Vertrauen haben", sagte IOC-Sprecher Mark Adams.

Michael Lahnsteiner hat nichts gemerkt
Gleichsam als Olympia-Generalprobe laufen derzeit in der Wembley-Arena die Badminton-WM mit dem Österreicher Michael Lahnsteiner - der von den Ausschreitungen laut eigenen Angaben nichts mitbekommen hat - und beim Buckingham Palace eine Exhibition der Beach-Volleyball-Damen. Einen Steinwurf entfernt soll am Sonntag ein Testrennen auf dem olympische Rad-Kurs, der über 140 Kilometer von London nach Surrey und wieder zurück führt, gestartet werden.

Krawalle breiten sich aus
In der britischen Metropole kam es am Montagabend erneut zu Ausschreitungen. Auch in Liverpool, Birmingham und Bristol gingen vermummte Randalierer auf die Straßen und setzten Fahrzeuge und Häuser in Brand. Die Polizei muss nun ihre Ressourcen darauf fokussieren. Alle weiteren Informationen zu den Krawallen findest du in der Infobox!

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(Bild: KMM)



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