EZB-Präsidentin:

Regierungen sollen Energiefirmen unterstützen

Wirtschaft
09.09.2022 15:28

Regierungen sollen strauchelnden Energieversorgern unter die Arme greifen, sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Freitag. Entsprechende Schritte seien bereits von Finnland und Schweden eingeleitet worden, erläuterte Christine Lagarde.

Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken der Euroländer seien natürlich dazu bereit, für die Liquidität zu sorgen - allerdings „für Banken und nicht für Energieversorger-Firmen“. Für Letztere seien nämlich nicht die Zentralbanken, sondern Regierungen zuständig. „In diesem gegenwärtigen sehr volatilen Umfeld ist es wichtig, dass fiskalische Maßnahmen umgesetzt werden, um solvente Energiemarkt-Teilnehmer mit Liquidität zu versorgen, vor allem Versorgerunternehmen“, sagte Christine Lagarde in Prag.

Zuletzt hatte es Überlegungen gegeben, dass auch die Notenbanken eine Aufgabe übernehmen könnten, um in Engpässe geratene Versorgerunternehmen zu stützen. Das hätten etwa die European Federation of Energy Traders (EFET) gewollt, ein Handelsverband von Energiefirmen. In Deutschland war am Freitag bekannt geworden, dass der ostdeutsche Gazkonzern VNG wegen der explodierenden Gaspreise Hilfe vom Staat benötigt.

Inflationsbekämpfung hat Vorrang
Erst kurz zuvor sagte der niederländische Notenbankchef Klaas Knot, dass die Inflationsbekämpfung für die EZB derzeit Vorrang vor dem Wirtschaftswachstum hätte. „Wir erwarten, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter steigen wird“, hielt er im Gespräch mit dem niederländischen Radiosender BNR fest. Das werde bedeuten, dass die EZB das Wirtschaftswachstum ein wenig verlangsamen müsse, um die Teuerung zu verringern.

Die EZB soll immer noch „ziemlich weit“ vom sogenannten neutralen Zinssatz entfernt sein. Darunter verstehen Volkswirte und Volkswirtinnen den Zins, der eine Wirtschaft weder bremst noch anheizt. Die Teuerung in der Eurozone war im August auf einen neuen Rekordwert von 9,1 Prozent geklettert.

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