Schwere Krankheit

Friedensnobelpreisträger Gorbatschow ist gestorben

Ausland
30.08.2022 22:36

Der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, ist gestorben. Er soll im Alter von 91 Jahren im Krankenhaus verstorben sein, nachdem er Jahre lang an einer Nierenkrankheit gelitten hatte. Gorbatschow war von 1985 bis 1991 Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion. 1990 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Michail Gorbatschow soll laut Informationen am Dienstag im Krankenhaus verstorben sein. Das meldet die russische Nachrichtenagentur TASS mit Verweis auf das Zentralklinikum in Moskau, wo sich Gorbatschow in der letzten Zeit befand. „Michail Sergejewitsch Gorbatschow ist heute Abend nach schwerer und langer Krankheit verstorben“, hieß es in einer Meldung. Beim Klinikum handelt es sich um die wichtigste medizinische Einrichtung der russischen Präsidialverwaltung. Berichten zufolge litt er an einer Nierenkrankheit.

Bekommt Ehrengrab in Moskau
Der weltweit geschätzte Politiker galt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Er wird in Moskau neben seiner Frau Raissa auf dem Neujungfrauenfriedhof für Prominente beerdigt.

Besonders die Ostdeutschen verehren „Gorbi“, wie sie ihn nennen, bis heute als Staatsmann, der ihnen vor mehr als drei Jahrzehnten die Freiheit brachte. In den 1980er-Jahren hatte die Sowjetunion unter Gorbatschows Führung mit den USA wegweisende Verträge zur atomaren Abrüstung und Rüstungskontrolle geschlossen. In seiner Heimat hatte Gorbatschow als Generalsekretär der Kommunistischen Partei mit seiner Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) einen beispiellosen Reformprozess eingeleitet. Das brachte den Menschen in dem totalitären System bis dahin nie da gewesene Freiheiten.

Zusammenbruch des kommunistischen Imperiums
1990 erhielt Gorbatschow für seine mutigen Reformen den Friedensnobelpreis. Der politische Prozess führte zu massiven Umbrüchen in allen Republiken des Sowjetstaates und letztlich zu einem Zusammenbruch des kommunistischen Imperiums.

Ein Großteil der russischen Bevölkerung sah den früheren Partei- und Staatschef stets als Totengräber der Sowjetunion - und als einen Politiker ohne Machtinstinkt. Gorbatschow trat als Präsident der Sowjetunion 1991 zurück, bevor sich der Staat wenig später selbst auflöste. Der neue starke Mann in Moskau wurde damals der russische Präsident Boris Jelzin (1931-2007).

Eigene politische Stiftung
Bis zu seinem Tod hatte Gorbatschow sich um seine eigene politische Stiftung in Moskau verdient gemacht. Die Organisation setzt sich für demokratische Werte und eine Annäherung Russlands an den Westen ein.

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