Traumreise ruiniert

Baggerlärm statt Meeresluft bei Badeurlaub

(Bild: zVG, Pexels / Pixaba)

Langer Flug, anstrengende Reise, man will nur noch ins Hotelbett fallen. Doch manchmal muss man diese Vorstellung begraben. Zum Beispiel, wenn das gebuchte Hotel plötzlich mitten in einer Renovierung steckt. Genau so erging es Familie S. aus Wels. Baggerlärm übertönte das Rauschen des Meeres, die Traumreise war ruiniert.

Letztendlich fiel - dank der Ratschläge und Beratung der AK-Konsumentenschützer - der Traumurlaub dann doch nicht ins Wasser. Die Tipps der AK-Experten: Der erste Schritt ist das umgehende Reklamieren beim Reiseveranstalter. Geben Sie alle Mängel bekannt und fordern Sie eine schriftliche Gästemeldung ein, denn diese dokumentiert die Beschwerdedaten.

Beweise sichern
Im nächsten Schritt können Sie dann eine Behebung der Mängel verlangen, durch zum Beispiel einen Zimmerwechsel oder eine Reparatur. Vergessen Sie nicht, Beweise zu sichern. Nehmen Sie Fotos und Videos auf oder sammeln Sie notfalls auch Namen und Adressen von weiteren Betroffenen. Falls Sie eigene Verbesserungsmaßnahmen gesetzt haben, so behalten Sie alle Belege für die entstandenen Kosten.

Wenn man selber bucht, hat man oft nicht die besten Karten. Besonders bei Streiks oder in Corona-Zeiten. Bei Pauschalreisen hingegen bekommt man alles zurück. Man muss eben immer überlegen, ob man das Risiko eines selbstgebuchten Urlaubs eingehen will oder nicht.

Gernot Fieber, Reiserecht-Experte und Konsumentenberater der Arbeiterkammer OÖ

Anspruch auf Ersatz
Kommt es zu dem Fall, dass eine Behebung oder Verbesserung der Mängel nicht möglich ist, dann haben Sie Anspruch auf Ersatz - der Reisepreis kann beispielsweise gemindert werden. Wegen entgangener Urlaubsfreuden kann sogar Schadensersatz geltend gemacht werden: Wenn ein wesentlicher Teil der vereinbarten Reiseleistung nicht erbracht und es das Verschulden des Veranstalters oder eines Repräsentanten (z. B. das Hotel) ist.

Karoline Gantner, Kronen Zeitung