Jede dritte Firma, die Gas verwendet, müsste bei einem Wegfall der Gasversorgung (fast) die komplette Produktion einstellen. Hohe Kosten und Bürokratie erschweren den Umstieg, ergibt auch eine Studie.
Die Regierung ruft Firmen auf, Gas rasch zu substituieren. In der Praxis stellt das aber viele vor Probleme. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer können nur fünf Prozent der befragten Firmen innerhalb eines Monats Gas substituieren, weitere 20 Prozent schaffen es in einem Jahr, 28 Prozent in zwei Jahren. Grund sind vor allem die hohen Investitionskosten, derentwegen ein Wechsel nicht mehr wirtschaftlich ist (siehe Grafik). Schließlich steht auch die Bürokratie im Weg: Eine Betriebsanlagen-Genehmigung dauert sechs bis neun Monate.
Appell an Regierung für schnelle Wechsel
„Die Regierung muss rasch die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, um einen schnellen Wechsel zu ermöglichen. Derzeit ist es für die Unternehmen kaum möglich, eine Gassubstitution durchzuführen, um für den Winter gewappnet zu sein“, so Jürgen Streitner von der WKO.
Genehmigungen müssten schneller laufen. Oft erlauben auch Schadstoffgrenzwerte (Heizöl hat viel mehr Emissionen) einen Wechsel zu Alternativen nicht. Aktuell müsste bei einem Gaslieferstopp rund ein Drittel der Firmen 90-100 Prozent der Produktion einstellen. Eine Wiederaufnahme dauert danach mitunter lange: 17 Prozent könnten erst acht Wochen später wieder den Betrieb aufnehmen.
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