Unwetter im gegendtal

Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen?

Kärnten
20.07.2022 07:36

Eine Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen? Die Kärntner Landesversicherung (KLV) stößt die heikle Diskussion nach den schweren Unwettern im Gegendtal nun erneut an.

Pläne für eine Pflichtversicherung, die enorme Schäden durch Naturkatastrophen absichern soll, gibt es schon länger. „Sie wurden 2006 erstmals beim Nationalrat vorgelegt und verschwanden bei jeder Regierung in der Schublade. Die Angst, dass es als Steuer gesehen wird und ein Aufschrei folgt, war wohl zu groß“, meint KLV-Vorstand Jürgen Hartinger.

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Man muss diese Diskussion jetzt führen, in ein paar Monaten interessiert es wieder keinen mehr.

Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor der Landesversicherung

Versicherungssystem kommt an seine Grenzen
Die Zunahme von Naturkatastrophen bringt das private Versicherungssystem jedoch an seine Grenzen. Im vergangenen Jahrzehnt habe es laut KLV gleich sechs Katastrophenjahre gegeben, in denen mehr als jeder zehnte Versicherte betroffen gewesen sei, die Schadenshöhe habe sich verzweieinhalbfacht. „Was wir für 2022 an Prämien für Versicherung gegen Sturmschäden eingenommen haben, war bereits mit Ende Juni alles wieder ausbezahlt “, rechnet Vorstandskollege Kurt Tschemernjak vor.

Pflichtversicherung als Lösung?
Im Gegendtal blieben viele Geschädigte ohne entsprechende Hilfe, auch weil es keine spezielle Versicherung gegen Muren gibt. „Der Kreis der Interessenten ist zu klein, die Prämie wäre zu hoch“, weiß Hartinger. „Eine umfassende Katastrophen-Pflichtversicherung, an der sich der Staat beteiligt, ist die Lösung.“

Rückenwind gebe es auch durch eine Umfrage, die von sechs Versicherungen österreichweit unter 1200 Personen durchgeführt wurde. Die größte Sorge bereiten den Menschen demnach Dürre und Hitze, mit darauffolgendem Starkregen sowie Überflutungen. „Offenbar auch wegen des unklaren Versicherungsschutzes.“

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