„Ich bin kein Held“

Auto stürzt in Tiefe: Spaziergänger wird Retter

Der bescheidene Retter Markus Liebenberger am Ort des Geschehens.

(Bild: Fredl)

Ein Autolenker stürzte in Fladnitz an der Teichalm (Steiermark) 140 Meter in die Tiefe: Der aufmerksame Feuerwehrmann Markus Liebenberger fand seinen Bekannten. Als Held möchte er aber nicht bezeichnet werden.

Die Wörter sprudeln nur so aus Markus Liebenberger heraus, als er von seiner Rettungsaktion in den frühen Morgenstunden berichtet. Dann möchte er noch eines klarstellen: Held sei er gewiss keiner, er habe einfach nur rasch gehandelt. Doch durch seinen aufmerksamen Blick und sein beherztes Einschreiten konnte Samstagfrüh ein Unfallopfer geborgen werden.

„Ich war gerade auf meiner gewohnten Walking-Strecke im Tulwitzviertel (Fladnitz/Teichalm, Anm.) unterwegs, als ich bemerkt habe, dass der Weidezaun kaputt ist.“ Zuerst dachte er, die Tiere seien entwischt. „Deshalb bin ich den Hang hinuntergegangen, um nachzusehen, was los ist.“

Er hat noch geatmet, und ich habe ihm gesagt, dass ich sofort Hilfe hole.

Markus Liebenberger

Wrackteile lagen verstreut herum
Im extrem steilen Gelände entdeckte der 67-jährige Feuerwehrmann plötzlich überall verstreute Wrackteile und kurz darauf einen schwer verletzten Bekannten in der Wiese liegen. „Er hat noch geatmet, und ich habe ihm gesagt, dass ich sofort Hilfe hole.“ Da Liebenberger kein Handy bei sich hatte, musste er den Hang wieder hinauflaufen.

Der 31-Jährige wurde nach einer schwierigen Bergungsaktion mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen.

(Bild: FF Tulwitz )

Schwierige Bergungsaktion
In einem nahegelegenen Bauernhaus verständigte er die Rettung und die Kollegen der Feuerwehr Tulwitz. „Ich bin dann wieder zu ihm hinuntergeeilt und habe geschaut, dass seine Atemwege frei sind.“ Die Einsatzkräfte seien glücklicherweise schnell vor Ort gewesen. Nach einer sehr schwierigen Bergungsaktion konnte der 31-Jährige mit dem Hubschrauber schließlich ins LKH Graz geflogen werden.

Vermutet wird, dass der Unfall etwa eine Stunde vor dem Auffinden des Lenkers passiert ist. Zum Hergang ist bekannt, dass der Steirer mit seinem Pkw von der Fahrbahn abkam, den Zaun durchbrach und 140 Meter über das steile Gelände abstürzte, wobei sich sein Wagen mehrmals überschlug. „Ich hoffe, dass er wieder gesund wird“, so der Retter.