Christine Haslauer ist Lehrervertreterin in Salzburg und spricht mit der „Krone“ über mögliche Lösungsansätze.
Wie sieht die Personallage bei Lehrern derzeit in Salzburg aus?
Es ist wirklich dramatisch. Unzählige Stellen sind offen. Zwar gibt es einige Bewerbungen, aber viele davon wollen nur Teilzeit arbeiten. Das hilft uns aber nicht wirklich weiter. Zudem bewerben sich viele Studenten, die neben dem Beruf noch ihren Abschluss machen müssen. Die können sich daher nicht vollkommen auf den Beruf einlassen. Als Lehrer hat man eine große Verantwortung. Der Lehrerberuf ist wirklich keine Aufgabe für nebenbei.
Warum gibt es diesen Lehrermangel aktuell?
Durch die Corona-Situation stieg die Belastung bei Lehrern sehr. Viele wollen einfach nicht mehr Vollzeit arbeiten und wechseln daher in Teilzeit. Und außerdem haben wir aktuelle eine Pensionierungswelle. Die Babyboomer-Generation geht in Pension. Wir als Vertretung haben schon vor zehn Jahren vor den vielen Pensionsantritten gewarnt, aber die Politik hat nicht darauf reagiert. Und jetzt sind wir mittendrin. Das war damals eine Fehlenentscheidung vonseiten der Politik.
Welche konkreten Lösungsschritte wären möglich?
Dadurch, dass die Corona-Lage im Herbst wohl nicht besser werden wird, braucht es Entlastung für die Lehrer. Eine schnelle Lösung wäre administrative Unterstützung. Sekretäre, die die Corona-Test vorbeireiten und direkt den jeweiligen Lehrern geben. Weiter muss die Ausbildungszeit für angehende Lehrer verkürzt werden.
Wären Quereinstiege in den Lehrerberuf eine Lösung?
Es gehört viel dazu, Lehrer zu sein. Das kann man nicht einfach so machen. Man muss auf die Schüler eingehen können. Und dafür braucht es eine extra Pädagogikausbildung. Und ich fürchte, dass die Qualität unter Umständen leiden könnte.
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