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Kickls Kandidat | Ein Ex-Vizekanzler?

Kickls Kandidat: Man kann sich gut vorstellen, wie FPÖ-Chef Herbert Kickl den Umstand genießt, dass alle - naja, sagen wir: viele - darauf warten, dass er sich in Sachen Hofburg-Kandidat seiner Partei endlich bewegt. Jetzt wäre er am Zug. Denn bisher wollte er ja seinen Kandidaten oder seine Kandidatin nicht nennen, weil noch kein Wahltermin feststand. Den kennen wir nun seit gestern. Gewählt wird an einem der beiden zuletzt meistgenannten Tage: am 9. Oktober. Wen wird Kickl dafür nennen? Herbert Kickl wird es nicht sein, da ist sich auch FPÖ-Urgestein Andreas Mölzer sicher, wie er der „Krone“ sagt. Er würde beschädigt aus der Wahl hervorgehen, „wenn er mit 15 Prozent aussteigt bei einer Partei mit Potenzial von 25 Prozent.“ Norbert Hofer tut es erst recht nicht, blöd wäre er, wenn er sein „Fast-wäre-ich-Bundespräsident-geworden“-Image von 2016 mit einem mutmaßlich diesmal weit weniger glänzenden Abschneiden demoliert. Abgewunken hat auch schon Ex-Kanzlerin Brigitte Bierlein, sie will nicht gegen Alexander Van der Bellen antreten, der sie 2019 ins Kanzleramt gehievt hatte. Wer bleibt da noch als Überraschungskandidat von Kickls Gnaden?

Ein Ex-Vizekanzler? Wenn Kickl schon keine Ex-Kanzlerin aufbieten kann - dann vielleicht wenigstens einen Ex-Vizekanzler? Norbert Steger, blauer Parteichef in den 80ern des vorigen Jahrhunderts und dann von Jörg Haider aus dem Amt und von der Parteispitze gejagt wurde schon bei früheren Wahlgängen genannt, jetzt hört man seinen Namen wieder. Zur „Krone“ sagt der 78-Jährige Jahrgangskollege von Van der Bellen: „Ich wurde mehrfach gefragt. Ich bin aber kein geeigneter ,Ersatzkaiser‘. Ich bin vielmehr für die Abschaffung des Amtes.“ Aber da fällt einem doch ein anderer Ex-Vizekanzler ein, der sich dieses Amt sicher zutraut: Heinz Christian Strache. Das war jetzt nur ein Scherz. Aber mit Strache-Scherzen muss man vorsichtig sein…

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