In einer geheimer Abstimmung lehnte der Gemeinderat in Aurolzmünster eine Sonderwidmung für ein Sacherl im Grünland ab. Damit verliert die Hauserbin einen mehr als zehnjährigen Kampf um den Erhalt des Gebäudes.
Die Tage des 300 Jahre alten Sacherls in Aurolzmünster scheinen gezählt. Der Gemeinderat stimmte mit 13:12 gegen eine Sternchenwidmung, die den Umbau des sanierungsbedürftigen Gebäudes ermöglicht hätte. Denn nach einer von der Gemeinde durchgeführten Rückwidmung vor 20 Jahren befindet sich das Haus nun nicht mehr in Dorfgebiet, sondern im Grünland. Dort sind Bauvorhaben verboten, außer es liegt eine Sternchenwidmung vor.
Im September muss das Haus abgerissen werden
Diese Sonderregelung war die letzte Hoffnung von Sacherl-Erbin Maria Reifeltshammer (60). Wie berichtet, hat das Landesverwaltungsgericht nach einem fast zehnjährigen Streit den Gebäudeabbruch im September angeordnet. Aber schon vor dem Gemeinderat hatte Reifeltshammer ein mulmiges Gefühl. „Ich habe wie eine Löwin um meinen Traum gekämpft. Leider ist der Karren schon so verfahren. Die Angelegenheit wurde zum Politikum, bei dem manche Leute ihr Gesicht nicht verlieren wollen.“
Abstimmung geheim abgehalten
Die bitter enttäuschte Pensionistin wird auch nie erfahren, wer gegen die Sternchenwidmung gestimmt hat. Die Abstimmung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit und geheim statt. „Man wollte nicht, dass danach mit dem Finger auf Personen gezeigt wird“, erklärt Bürgermeister Peter Kettl (FP).
Ortschef hätte sich anderen Ausgang gewünscht
Der Ortschef hätte sich einen anderen Ausgang der Abstimmung gewünscht: „Der Gemeinderat hat aber so entschieden und sich an die Gesetze gehalten. Keine Einigkeit dürfte es auch innerhalb der Fraktionen gegeben haben. Die Aufteilung im Ortsparlament lautet: ÖVP 9, FPÖ 8, SPÖ 6 und MFG 2.
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