In Aurolzmünster eskalierte ein 2012 begonnener Streit um einen Hausumbau. Nur der Gemeinderat kann den gerichtlich verordneten Abriss noch verhindern.
Für ein Happy End in einem verloren scheinenden Kampf um ein 300 Jahre altes Sacherl kann heute, Donnerstag, der Aurolzmünsterer Gemeinderat sorgen. Und zwar mit einer in vielen Gemeinden nicht unüblichen Sternchenwidmung. Diese ermöglicht den Umbau eines Wohngebäudes, obwohl es nicht in Dorfgebiet, sondern auf Grünland steht.
Streit um Umbau dauert schon mehr als zehn Jahre
„Ein gerichtlich zertifizierter Sachverständiger sieht alle Voraussetzungen für eine Sternchenwidmung erfüllt“, setzt Maria Reifeltshammer große Hoffnungen in die Ortspolitiker. Seit zehn Jahren kämpft sie um ihr Sacherl in der Ortschaft Maierhof: „2012 hab’ ich es geerbt. Der ehemalige SP-Bürgermeister legte sich gegen eine Sanierung quer. Die Sache hat sich mehr und mehr aufgeschaukelt.“
Ein Beispiel: Als Landwirtin hätte Reifeltshammer umbauen dürfen. Obwohl sie eine Betriebsnummer als Landwirtin besitzt, landwirtschaftliche Förderungen bezieht und als Landwirtin sozialversichert ist, ist sie in den Augen der Behörde keine Bäuerin. Sie soll die erforderlichen fünf Hektar Eigengrund nicht bewirtschaften. „Ich habe aber 12 Hektar angrenzenden Grund von meinem Bruder gepachtet“, so die 60-Jährige.
Behörde erteilte Betretungsverbot
Das Landesverwaltungsgericht ordnete nun einen Abriss bis September an. Auch ein Betretungsverbot wurde wegen Einsturzgefahr verhängt. Beim neuen FP-Ortschef Peter Kettl findet sie aber nun Unterstützung.
Mit Gemeinde gibt es nun gute Gesprächsbasis
„Seit er und der Amts- und Bauamtsleiter neu sind, hat sich sehr vieles gebessert“, so Reifeltshammer. Für Ex-Landwirtschaftskammerrat Alois Ganglmayr aus Grieskirchen wäre ein grünes Licht für den Umbau gerechtfertigt: „Das Sacherl wurde auf Dorfgebiet gebaut, der Gemeinderat hat das viel später in Grünland rückgewidmet.“
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