Sank vor 340 Jahren

Legendäres Kriegsschiff vor England entdeckt

Wissenschaft
10.06.2022 07:47

Vor der englischen Nordseeküste haben Taucher ein legendäres Schiffswrack aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Wie die University of East Anglia am Freitag mitteilte, handelt es sich um das anno 1682 gesunkene royale Kriegsschiff Gloucester, das bei seiner Havarie, bei der Hunderte Menschen den Tod fanden, auch den späteren König James II. an Bord hatte.

Die Taucher, eine private Gruppe um die Brüder Julian und Lincoln Barnwell, hatten das Wrack nach vier Jahren Suche bereits 2007 auf dem Grund des Meeres vor der Stadt Great Yarmouth in der Grafschaft Norfolk gefunden. Die Entdeckung des Wracks, das in internationalen Gewässern liegt, wurde aber zunächst geheim gehalten, um es zu schützen. Es dauerte zudem mehrere Jahre, um die gut erhaltenen Überreste als Wrack der Gloucester zu identifizieren.

Forscher sprechen von „archäologischer Sensation“
Experten zufolge ist der Fund eine archäologische Sensation. „Die Entdeckung verspricht, unser Verständnis der sozialen, maritimen und politischen Geschichte fundamental zu verändern“, sagte Professorin Claire Jowitt von der University of East Anglia. Es handle sich um den bedeutendsten Fund in Großbritannien seit der Hebung des Schiffs Mary Rose von Tudor-König Heinrich VIII. im Jahr 1982.

Gefunden wurden der halb im Meeresgrund eingesunkene zerbrochene Rumpf des Schiffes, etliche Kanonen sowie verschiedene Gefäße, Besteck und zahlreiche andere Gegenstände (Bild unten) - etwa noch ungeöffnete Weinflaschen sowie eine Brille, die noch in ihrem hölzernen Etui steckt.

Die Fundstücke aus der Gloucester sollen vom kommenden Frühjahr an in einer Ausstellung im Norwich Castle Museum zu sehen sein. Dabei soll auch die Schiffsglocke (Bild oben) ausgestellt werden, die für die Identifizierung der Gloucester letztlich ausschlaggebend war.

Späterer König entging nur knapp dem Tod
Die Gloucester war im Jahr 1682 nach einem Streit über ihren Kurs auf einer Sandbank auf Grund gelaufen und innerhalb kurzer Zeit gesunken. Mehrere Hundert Menschen kamen dabei ums Leben. Der spätere König James II. konnte dem Tod nur knapp entrinnen.

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