Liegt in 950 m Tiefe

Neue Bilder von Galeone mit riesigem Goldschatz

Ausland
08.06.2022 18:47

Vor mehr als 300 Jahren, am 8. Juni 1708, kam es vor dem Hafen von Cartagena in Kolumbien zu einer Seeschlacht zwischen englischen und spanischen Schiffen. Dabei wurde die spanische Galeone San José in Brand geschossen und sank. Sie war Teil der sogenannten Silberflotte, die aus den Kolonien in Südamerika Silber und andere Schätze nach Spanien brachte. 200 Tonnen Gold, Silber und Edelsteine sollen sich in dem Wrack, von dem jetzt Bilder veröffentlicht wurden (siehe Video oben), befinden.

Die San José sank nach einer Explosion ihrer Pulverkammer. 578 Seeleute, Soldaten und Passagiere fanden dabei den Tod, nur elf Menschen überlebten den Untergang. Nach jahrzehntelanger Suche hatte ein internationales Forscherteam das Wrack des Segelschiffs aus dem 18. Jahrhundert in 950 Metern Tiefe entdeckt. Die Experten hätten die Überreste mittels Schallortung nahe der Halbinsel Barú (unweit der Islas del Rosario, Anm.) vor Cartagena gefunden und zweifelsfrei identifiziert, berichtete im Dezember 2015 der damalige kolumbianische Präsident Manuel Santos.

Mit elf Millionen Goldmünzen gesunken?
Bei ihrer Suche nahe der Insel Rosario setzten die Wissenschaftler Sonar, Spezialkameras und Unterwasserdrohen ein. An Bord der San José sollen sich elf Millionen Goldmünzen und fast 200 Tonnen Smaragde befunden haben. Die Schätzungen über den Wert des gesunkenen Schatzes reichen von drei bis 17 Milliarden US-Dollar (umgerechnet knapp 2,8 bis rund 16 Mrd. Euro). Bei der Suche wurden auch zwei weitere gesunkene Schiffe entdeckt.

Jetzt von der kolumbianischen Marine veröffentlichte Unterwasseraufnahmen zeigen Münzen, Kanonen, Teegeschirr und Töpferware, die in einer Tiefe von 950 Metern am Meeresboden verstreut sind, sowie die Überreste des Schiffes. Die Behörden des südamerikanischen Landes arbeiten nach eigenen Angaben daran, das Schiff zu heben, um die Fundstücke in Museen zu überführen. So könne man sie für die ganze Welt zugänglich machen, erklärte am Montag der kolumbianische Präsident Ivan Duque.

Für Schätze soll eigenes Museum gebaut werden
Santos kündigte den Bau eines Museums an, um die Schätze der Galeone auszustellen. „Wir werden ein großes Museum in Cartagena bauen im Stil der Museen in skandinavischen Ländern, die dort weit unbedeutendere Funde als unsere ausstellen“, erklärte er.

Selbst im Falle einer erfolgreichen Bergung ist freilich fraglich, ob der Schatz Kolumbien alleine zusteht. Es gebe noch viele offene Fragen, sagte der Historiker und Experte für Seerecht, Daniel de Narváez, 2015 der Zeitung „El Tiempo“: „Verklagen Spanien und Peru den kolumbianischen Staat? Verlangt die spanische Regierung das Schiff als Staatsbesitz zurück?“

Rechtsstreit könnte erneut aufflammen
Mit der US-Firma Sea Search Armada hat Kolumbien bereits einen langen Rechtsstreit ausgefochten. Das Unternehmen hatte bereits in den 1980er-Jahren behauptet, das Wrack geortet zu haben und wollte am Gewinn beteiligt werden. Er wurden eine ganze Reihe von Urteilen gefällt, im Oktober 2011 wies ein amerikanisches Gericht aber alle Ansprüche von Sea Search Armada als unbegründet zurück.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele