Kärntner Firma zeigt:

Wie aus Müll ein wertvoller Rohstoff entsteht

Kärnten
29.05.2022 08:00

Recycling-Spezialist Steinbeis Polyvert in Völkermarkt bearbeitet Inhalt der „gelben Säcke“. Das Granulat, das am Ende bleibt, hat Neuwert. Und es wird wieder und wieder verwendet.

Was passiert mit meinem „gelben Sack“? Mit den alten Plastikflaschen von Getränken und Waschmitteln? Mit den Joghurtbechern, den Einwegschalen? Wer hat sich das nicht schon gefragt. Und irgendwann einmal geglaubt, das werde ja doch alles letzten Endes irgendwo abgekippt oder verbrannt.

Weit gefehlt! Denn viele Tonnen dieses vermeintlich wertlosen, ja sogar belastenden Abfalls landen wieder in der Produktionskette. Eine der wichtigsten Stationen auf diesem Weg steht im Industriepark Völkermarkt.

Kärntner Unternehmen an der Spitze
„Steinbeis Polyvert“, so der etwas sperrige Name des Unternehmens, das sich seit 30 Jahren mit Kunststoff-Recycling beschäftigt und heute zu den führenden Unternehmen in Europa zählt. Die vormalige „Kruschitz GmbH“ wird sukzessive modernisiert und ausgebaut. Völkermarkt wird als Firmenzentrale und als Standort erweitert; 30 Millionen Investition stehen an.

Wervolles Gut
130 Mitarbeiter sind hier und im zweiten Werk in Kühnsdorf beschäftigt. Und das, was sie bearbeiten, ist keineswegs nur Abfall. „Eine Tonne Sammelgut hat einen Wert von 1000 bis 1400 Euro“, sagt Geschäftsführer Philipp Niehues.

Hightech bei der Aufbereitung
Und wenn die Bündel an alten Cola- und Fanta-Flaschen oder weggeworfenen Waschmittelbehältern mit dem Stapler aufgenommen werden, beginnt ein hochkomplexer, großteils computergesteuerter Prozess. In rasendem Förderband-Tempo werden die unterschiedlichen Kunststoffe erkannt, getrennt, gereinigt, geschreddert, aufgemahlen, eingeschmolzen, zerkleinert.

Upcycling der alten Flaschen
„Was am Ende bei uns herauskommt, hat wieder Neuwert“, berichtet Niehues. Es wird wieder verkauft und zurück in die Produktionskette gebracht. Es entstehen etwa Rohlinge, die wieder zu Flaschen werden. Oder die Farbe lässt das nicht mehr zu. Dann können Blumentöpfe gemacht werden. Oder auch Gartenmöbel. Ganz am Ende des viele Zyklen zählenden Kreislaufs sind die wiederaufbereiteten Kunststoffe dann als Rohre im Einsatz und halten erneut Jahrzehnte.

„Recyclate“, so heißen die wiederaufbereiteten Rohstoffe, sind überall zu finden: „In Küchen, Bädern, Fleecepullis, Möbeln“, listet Niehues auf. Und es wird immer mehr; vor allem, wenn nächstes Jahr das Sammelsystem noch einmal intensiviert wird.

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