Keine „gmahde Wiesn“: Anrainer wehren sich gegen Mastbetrieb bei Fehring und Solarpark in St. Peter-Freienstein.
Viel Wirbel um eine geplante Solaranlage gibt es aktuell in der obersteirischen Gemeinde St. Peter-Freienstein. Am Montagabend ging dort eine mit Spannung erwartete Gemeinderatssitzung über die Bühne.
Denn ein heikler Punkt sollte ursprünglich durchgewunken werden: eine Flächenwidmung, die es in sich hat. Wie berichtet, sollen im Ortsteil Traidersberg zwei Fotovoltaik-Anlagen entstehen - und zwar auf der grünen Wiese, in der Gesamtgröße von 27 Hektar. Doch überraschend nahm die SPÖ mit Ortschefin Anita Weinkogl an der Spitze den unangenehmen Punkt von der Tagesordnung.
„Naturjuwel verbauen ist falscher Weg“
Die „Krone“ hatten im Vorfeld zahlreiche Leser-Reaktionen erreicht: „Fotovoltaik ist eine Zukunftstechnologie, die dazu beitragen wird, die Klimaziele zu erreichen. Aber dafür ein Naturjuwel zu verbauen, ist der falsche Weg“, schreibt uns etwa ein Betroffener aus St. Peter-Freienstein.
Die FPÖ brachte übrigens schon zu Beginn der Sitzung einen Dringlichkeitsantrag ein: Eine Volksbefragung zur Causa müsse her. „Wir haben damit die Kritik aufgegriffen und den Bürgern eine Stimme verliehen“, berichtet Landtagsmandatar Marco Triller der „Krone“. Jedoch: Der Antrag wurde - wenig überraschend - von der SPÖ abgeschmettert!
Fehringern stinkt riesiger Hühner-Mastbetrieb
Auch in der Südoststeiermark lässt aktuell ein geplantes Mega-Bauprojekt die Wogen hochgehen. „Es wäre einer der größten Bio-Geflügelmastbetriebe Österreichs“, sagt Markus Lukas von der Landwirtschaftskammer zum geplanten Bau in Johnsdorf-Brunn bei Fehring. Wegen der 28.000 Hühner befürchten viele Bewohner eine starke Geruchsbelästigung und Lärm (wir berichteten).
Daher brachten sie vergangene Woche 47 Anträge auf Nichtbewilligung bei der Bauverhandlung ein. „Keiner will so etwas vor der Haustüre“, sagt Lukas, „obwohl jeder Tierwohl und Versorgungssicherheit will.“ Vorgelegte Gutachten seien laut Anrainern fragwürdig: „Angrenzende Kleingärten wurden nicht berücksichtigt, das Ackerland müsste als Wohnungsgebiet geschützt werden“, klagt ein Bewohner.
Die Gegend sei erst „hergerichtet“ worden, berichtet auch ein Gemeinderat; Kinderkrippe und Bahnhof sind nicht weit. Er bezweifelt, dass sich dann noch jemand dort ansiedeln will. Das Problem: Von Anfang an gab es keinen Platz für Diskussionen. Noch ist es für die Anrainer aber nicht zu spät: „Wir beeinspruchen das Projekt und haben zudem den Bürgeranwalt eingeschaltet.“
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