St. Peter-Freienstein

Wie 37 Fußballfelder: Wirbel um Mega-Solaranlage!

Steiermark
21.04.2022 18:32

In St. Peter-Freienstein scheint Wirbel vorprogrammiert! 27 Hektar, also 270.000 (!) Quadratmeter: So groß sollen zwei Fotovoltaik-Anlagen werden, die auf landwirtschaftlichen Flächen in der Gemeinde geplant sind.

Ein Punkt auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung von St. Peter-Freienstein am kommenden Montag könnte für gehörige Aufregung sorgen: Es geht um eine Flächenwidmung, die es in sich hat. Im Ortsteil Traidersberg der Marktgemeinde im Bezirk Leoben sollen zwei Fotovoltaik-Freiflächenanlagen entstehen, deren Dimensionen gewaltig sind. Beide Projekte sind in unmittelbarer Nähe zueinander geplant - und zwar auf derzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen in Hanglage.

Die erste Grünenergie-Anlage soll nach „Krone“-Informationen auf zahlreichen nebeneinander liegenden Grundstücken in der Katastralgemeinde Traidersberg entstehen - im Flächenausmaß von rund 23 Hektar (also 230.000 Quadratmeter). „Wir sind gerade in der Projektentwicklung und haben bei der Gemeinde einen Antrag auf Flächenwidmung gestellt“, sagt Projektwerber Michael Hainzl, Geschäftsführer der Windheimat GmbH mit Sitz in Krieglach zur „Krone“. Man habe bereits eine naturschutzfachliche und raumplanerische Vorprüfung bei der Landesregierung passiert. „Wir haben ein Blend-Gutachten gemacht und es wird kein Humus angegriffen. Der Versiegelungsgrad liegt bei 0,2 Prozent der Fläche“, berichtet Hainzl.

Ob er mit Widerstand in der Bevölkerung rechne? „Die Bürger können sich natürlich im Genehmigungsverfahren einbringen.“

Erzeugter Strom fließt in obersteirische Industrie

Die riesige Fotovoltaik-Anlage - sie könnte die größte Österreichs werden - soll dem nahen Werk der Voest-alpine Strom liefern.

Das zweite Bauvorhaben (des Verbundes) entsteht auch in Traidersberg - Nutznießer ist ebenfalls die Industrie. „Auf rund vier Hektar ist eine Sonnenstrom-Anlage geplant, die einen Beitrag zur Elektrifizierung der Stahlerzeugung leistet, also fossile Energie durch Sonnenstrom ersetzt“, bestätigt Verbund-Pressesprecher Robert Zechner. Wie im größeren Projekt wurde auch hier ein ökologisches Konzept ausgearbeitet: „Es wird etwa eine Beweidung durch Schafe geben.“

Bürgermeisterin Anita Weinkogl (SPÖ) betont, die Gemeinde stehe grundsätzlich hinter dem Projekt. Ab Montag liege der Antrag acht Wochen lang auf, innerhalb dieser Frist werde es auch eine Bürgerversammlung geben. „Jeder kann dann Einsicht nehmen und hat die Möglichkeit, Einspruch zu erheben.“

Doch schon jetzt gibt es Kritik: „Die Größe der geplanten Anlage sprengt alle Grenzen. Durch solche Projekte werden ganze Landstriche optisch in unverhältnismäßiger Weise negativ verändert“, zürnt FPÖ-Umweltsprecher Marco Triller.

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