Warnung vor Varianten

Virologin: „Niemand ist gegen Corona immun“

Österreich
21.05.2022 07:57

Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer geht davon aus, dass wir höhere Infektionszahlen tolerieren können.

Nach über zwei Jahren Pandemie gibt es immer noch Menschen, die bisher von einer Corona-Infektion verschont geblieben sind. Sind sie gar gegen das Virus immun? „Das sind sie nicht. Aber es gibt unterschiedliche Empfänglichkeiten für das Virus“, erklärt die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer im Gespräch mit der „Krone“. „Manche Menschen kommen durch ihre angeborene Immunabwehr tendenziell besser mit dem Virus klar.“

„Schuld“ sind unsere Gene, die auch für die unterschiedliche äußere Erscheinung verantwortlich zeichnen. „So wie es blonde Haare oder braune Augen gibt, verfügen wir über eine sehr spezifische angeborene Abwehrkraft.“ Ein „Freibrief“ in der Corona-Pandemie sei das freilich nicht, wie die Virologin betont: „Jeder kann sich anstecken.“ Und: „Eine Infektion alleine schützt nicht. Damit ist man nicht auf der sicheren Seite.“

Im Kampf gegen Corona Aktivitäten setzen
Einzig eine Impfung bietet verlässlichen Schutz vor schweren Verläufen. Weswegen von Laer angesichts der momentanen Infektionszahlen von um die 3000 pro Tag einen trügerisch ruhigen Sommer befürchtet. „Die Zahlen werden höher sein. Das können wir tolerieren.“ Solange die Auslastung in den Spitälern nicht an ihre Grenzen stößt. „In den letzten beiden Jahren haben wir gesehen, wie die Entwicklung im Herbst war. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Ich verstehe nicht, dass es nicht irgendeine Aktivität und Anreize gibt, Risikogruppen zum Impfen zu bringen.“

Impfpflicht kann nur die letzte Bastion sein
Laut Ansicht der Expertin würde das reichen, um für eine etwaige nächste Welle gewappnet zu sein. Stattdessen verstrickt sich die Politik in Diskussionen über eine mögliche Impfpflicht. „Die kann nur die letzte Bastion sein“, so von Laer, die stets die Entwicklungen in Südafrika im Blick hat. Dort sind nach Omikron die Varianten BA.4 und BA.5 dominant. „Die werden sich auch in Europa und Österreich durchsetzen“, prognostiziert die 63-Jährige. „Das Virus wird uns weiter begleiten.“

Stefan Schnittka, Kronen Zeitung

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