Hippe Produkte für eine junge Zielgruppe - dafür steht die Marke Skullcandy. Die Grind Fuel passen perfekt in dieses Konzept, auch wenn die preisgünstigen True-Wireless-Stöpsel zunächst nicht danach aussehen.
Denn sowohl das Case - mit Ausnahme des orangen Innendeckels - als auch die Stöpsel sind in schlichtes, schwarzes Plastik gehüllt, auf dem das charakteristische Firmenlogo prangt. Ausgefallen und hochwertig schaut anders aus, aber irgendwo muss schließlich gespart werden. Auch bei der Hardware gibt es Abstriche: Eine aktive Geräuschunterdrückung sucht man ebenso vergeblich wie eine Trageerkennung, die die Wiedergabe beim Herausnehmen der Stöpsel automatisch pausieren und beim Einsetzen wieder fortsetzen würde.
Statt Touch-Steuerung gibt es zudem auf jedem der nach IP55-Norm vor Schweiß und Wasser geschützten Stöpsel lediglich eine große, mehrfachbelegte Taste. Und wo wir schon bei den Schwächen sind: Als Audiocodec unterstützen die Grind Fuel lediglich SBC, aber nicht etwa aptX - da Audiophile aber ohnehin nicht die vorrangige Zielgruppe sind, ist dies wohl zu verschmerzen.
Lange Laufzeit
Doch zu den Stärken: Da wäre zunächst die lange Akkulaufzeit von bis zu neun Stunden mit einer Ladung - ein Wert, der sich mit unseren Testerfahrungen durchaus deckt: Nach drei Stunden hatten wir rund 32 Prozent verbraucht. Weitere 31 Stunden liefert das Case, das sich wahlweise per USB-C oder alternativ auch drahtlos per Qi-Standard laden lässt. Und ist es doch einmal leer, lassen sich dank Schnellladefunktion binnen zehn Minuten zwei Stunden nachladen.
Die eigentlichen Stärken der Grind Fuel sind aber eher softwareseitig zu finden, genauer in der dazugehörigen App, die für den Betrieb löblicherweise keine zwingende Voraussetzung ist. Neben der Möglichkeit, die Tastenbelegung nach Belieben zu konfigurieren, finden Nutzer hier einen Equalizer, der nebst diverser Presets mittels eines einfachen Hörtests auch eine maßgeschneiderte Anpassung des Klangs ans eigene Ohr erlaubt. In unserem Fall, wohl altersbedingt, wurden daraufhin die Höhen etwas angehoben.
Ebenfalls per App lassen sich die Stöpsel im Falle des Verlusts orten (via Tile-App), darüber hinaus kann der „Wachmodus“ aktiviert werden, um Umgebungsgeräusche besser wahrzunehmen.
Smarte Features
Unter dem Label „Skull iQ“ bietet der Hersteller schließlich eine Reihe einzigartiger Features an. So können etwa auf Tastendruck am Stöpsel Fotos mit der Smartphone-Kamera gemacht werden (sofern diese dort bereits aktiviert wurde) oder Audioinhalte mit anderen Skullcandy-Nutzern geteilt werden. „USP“ ist aber wohl die Funktion „Spotify Tap“, die eine direkte Steuerung, also ohne Umwege über Google Assistant & Co., des Streamingdienstes per Sprachbefehl erlaubt. Ein nettes Feature, das beim Joggen durchaus hilfreich sein mag, in der voll besetzten U-Bahn dagegen weniger Verwendung finden dürfte.
Der Klang der 12-mm-Treiber ist ab Haus sehr basslastig, ansonsten aber durchaus passabel. Im direkten Vergleich mit den - allerdings auch deutlich teureren - Sennnheiser Momentum True Wireless der zweiten Generation fehlt es den Skullcandy-Stöpseln dann aber in den Mitten und Höhe und somit insgesamt an Fülle und Dynamik. Dem gegenüber steht der günstige Preis: Die UVP des Herstellers liegt bei 99,99 Euro, zu finden sind sie mitunter bereits für rund 70 Euro.
Fazit: Skullcandy stattet seine Grind-Fuel-Stöpsel mit einer Reihe von einzigartigen Funktionen aus, die man von anderen Herstellern bis dato nicht kannte, dort aber auch nicht wirklich vermisst hat. Viele der smarten Features sind mehr „nice to have“ als „must have“ und demnach eher der Kategorie „Spielerei“ zuzuordnen. Am Ende sprechen vor allem der vernünftige Preis, die lange Akkulaufzeit und der durchaus gute, wenn auch nicht überragende Klang für die True-Wireless-Stöpsel.
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