Nur mehr online?

Geschlossen! Immer mehr Banken machen dicht

Politik & Wirtschaft
17.04.2022 06:00

Fast 300 Bankfilialen haben in den den vergangenen zwölf Jahren in Wien geschlossen. Bereits vor der Pandemie verlagerte sich das Geschäft auf digitale Kanäle. Für die ältere Generation ist das nicht immer einfach.

Der Weg zur nächsten Bankfiliale war kurz, die Umgebung gewohnt, die Namen der Mitarbeiter bekannt. Hilfe bei Einzahlungen oder Überweisungen eine Selbstverständlichkeit. Am Schalter war man gern gesehen. So war es früher mal.

Zuerst Automatisierung, dann Digitalisierung
Heute werden Überweisungen am Automaten im Foyer getätigt. Braucht man eine Beratung, heißt es zuerst mal eine Nummer ziehen. Das heißt, wenn es überhaupt noch eine Filiale gibt, in der man sich selbst bedienen darf. Denn in den vergangenen 12 Jahren haben laut Österreichischer Nationalbank 286 Banken geschlossen (siehe Grafik). Die meisten in der Innenstadt (32), gefolgt von Favoriten mit 23 und Floridsdorf (21). Dort hat vor Kurzem auch die vorletzte Bawag-Filiale geschlossen.

Lange Warteschlangen
„Damit bleibt den Kunden für einen persönlichen Kontakt nur noch die Zweigstelle auf dem Franz-Jonas-Platz, wo die Leute oft bis hinaus auf den Gehsteig in Warteschlangen stehen“, so WIFF-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek, Zugleich übt er Kritik an den großzügigen Gehälter für Bankmanager, währen man „all jene braven Bankkunden und Sparer vergisst, an denen seit Jahrzehnten sehr gut verdient wurde“.

Internationaler Trend, der sich fortsetzen wird
Vor allem für Senioren kann eine Filialschließung weitreichende Folgen haben. So ist der Weg oft zu weit, die Überweisung bei etwa der Post sehr teuer.

Glaubt man der Nationalbank ist das ein Trend, der sich fortsetzen wird. „Die Digitalisierung schreitet voran, deswegen wird es zu weiteren Schließungen kommen“, sagt Christian Gutlederer. Die Bank Austria bekräftigt, dass die Online-Banking-Nutzung bei den Älteren um 25 Prozent gestiegen ist Aber was passiert eigentlich mit den Filialmitarbeitern? Gutlederer: „Zuerst umverteilt, aber nach der Pensionierung nicht mehr nachbesetzt.“

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