Bei Existenzgefährdung

Kreml droht weiterhin mit dem „Roten Knopf“

Ausland
22.03.2022 20:59

Russland würde einem Medienbericht zufolge Atomwaffen nur dann einsetzen, wenn es seine Existenz gefährdet sieht. Mit diesen Worten zitiert die Agentur TASS den russischen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Nach fast einem Monat Krieg in der Ukraine haben russische Einheiten nach Angaben des ukrainischen Generalstabs zunehmend Probleme mit dem Nachschub. Die US-Regierung bestätigte die großen logistischen Probleme.

In einem Interview mit der CNN-Journalistin Christiane Amanpour äußerte sich Peskow ähnlich. Nähere Ausführungen, wann eine solche existentielle Bedrohung vorliegen würde, machte er jedoch nicht, sondern verwies lediglich auf eine bestehende Sicherheits-Doktrin Russlands, die Einsatzgründe festlege.

Russische Truppen kämpfen mit Versorgung
Mängel gebe es nicht nur bei Lebensmitteln und Treibstoff, sondern auch bei der Ausrüstung für die Soldaten, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums am Dienstag. „Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass einige Soldaten tatsächlich Erfrierungen erlitten haben und aus dem Kampf genommen wurden. Sie haben also weiterhin Probleme mit der Logistik und der Versorgung.“ Bei der Kommunikation untereinander hätten die russischen Truppen ebenfalls Probleme.

Treibstoff für Schiffe knapp
Der Pentagon-Vertreter führte die logistischen Schwierigkeiten der russischen Streitkräfte auf den anhaltenden Widerstand der Ukrainer und auf schlechte Planung zurück. Die Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Brennstoff würden auch die Marine betreffen. „Sie machen sich Sorgen darüber, ob sie ihre Schiffe weiterhin mit Treibstoff versorgen können.“

Der Regierungsmitarbeiter sagte, russische Streitkräfte würden vermutlich inzwischen von See aus auf die besonders umkämpfte Hafenstadt Mariupol feuern. Im Asowschen Meer hätten die Russen dafür rund sieben Schiffe zusammengezogen.

Brände rund um Tschernobyl
Indes sind im Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl nach Angaben des ukrainischen Parlaments sieben Brände ausgebrochen. Das teilte die Regierung unter Berufung auf Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA mit. Insgesamt soll eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern in Flammen stehen. Das Gelände rund um das AKW wird seit rund einem Monat von russischen Truppen kontrolliert.

Die Feuer seien „wahrscheinlich durch die bewaffnete Aggression der Russischen Föderation verursacht worden - nämlich durch Beschuss oder Brandstiftung“, so die Erklärung. Das ließ sich nicht überprüfen. Allerdings kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Wald- und Flächenbränden. Die Behörden versicherten mehrmals, dass die Radioaktivität in den angrenzenden besiedelten Regionen unter den Grenzwerten liege und keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe.

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