Steirer helfen

Hotel als Hort der Hoffnung

Steiermark
27.02.2022 09:00

Ein Ehepaar aus Bad Gleichenberg bietet in seinem Gästehaus in der Ukraine vielen Flüchtlingen einen Ort der Zuflucht - noch ist die Situation hier relativ sicher.

Sie hat es gerade noch ohne Probleme aus dem Land geschafft. Oksana Ulrich nahm vor ein paar Tagen einen der letzten Flieger, die von der Ukraine nach Österreich starteten. Jetzt ist sie zuhause in Bad Gleichenberg und kann kaum fassen, was passiert. „Ich bin schockiert, aber in solchen Momenten wird man stark“, sagt die 47-Jährige und nickt ihrem Mann zu. Markus Ulrich, Geschäftsführer vom Styrassic Park, sei ihre emotionale Stütze.Mit ihm gemeinsam hat die gebürtige Ukrainerin in ihrer Heimatstadt Czernowitz kurzerhand ein Hotel zu einem Flüchtlingsheim umfunktioniert.

„Das Hotel ist seit 20 Jahren im Familienbesitz. Wegen der Pandemie mussten wir zwischenzeitlich zusperren, aber jetzt ist das Haus komplett überfüllt“, erzählt Ulrich. Sie möchte einfach nur helfen: „Was sollen wir sonst tun? Natürlich unterstützen wir die Menschen.“

Vor Ort leitet ein befreundetes Paar die Aktion. Eine von Ulrichs Ideen ist es, die Gastro-Küche kostenlos zur Verfügung zu stellen, damit Mahlzeiten zubereitet werden können. Auch weitere Hilfsgüter will sie organisieren, „denn wir werden Notfallbetten, Hygieneartikel und Lebensmittel brauchen“. Doch vor allem geht es ihr darum, den Menschen in der Ukraine zu zeigen: „Wir lassen euch nicht allein.“ Das sei zumindest ein kleines Licht in dieser katastrophalen Situation. Es sind Bilder, die man in Europa lange Zeit nicht gesehen hat. Sie erzählt von Männern, die ihre Frauen und Kinder ins Hotel bringen und dann selbst weiter in den Krieg ziehen müssen. Über 100 Flüchtlinge aus Kiew und Charkiw kamen in der Stadt nahe der rumänischen Grenze an.

Manche wären über 2000 Kilometer gefahren und dankbar für ein Dach über dem Kopf, in einer derzeit noch sicheren Zone. „Viele von ihnen haben am Boden vor der Rezeption geschlafen, weil die Betten knapp sind“, sagt Ulrich. Besonders dramatisch sei die Lage für Schwangere und Babys. Diesen Menschen wollen Oksana und Markus Ulrich auch weiter helfen.

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