Viele Berufsgruppen leiden unter der Pandemie, ganz besonders trifft dies Pflegerinnen und Pfleger. In Altenheimen, in Spitälern, überall ist die Belastung enorm angewachsen, am stärksten vielleicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Covid-Stationen. Denn ihre Arbeitsbedingungen haben sich enorm erschwert: überbelegte Abteilungen, Arbeiten in Schutzkleidung, mehr Todesfälle, zusätzliche Tätigkeiten, immer wieder infizierte Kolleginnen, die nicht ersetzt werden können.
Viele Pflegerinnen und Pfleger sind nach diesen zwei Jahren müde und ausgelaugt. Verschärft wird die Stimmung durch offene Aggressionen, die von einzelnen Corona-Leugnern ausgeübt werden. Betroffene haben sich in den letzten Tagen bei mir gemeldet, weil sie befürchten, dass sich ihre Lage durch die geplanten starken Öffnungsschritte weiter verschlechtern wird: „Wir können nicht mehr!“
Einige haben wegen der Überlastung in den vergangenen Monaten bereits gekündigt, viele spekulieren nun mit dem Aufhören. Für das Gesundheitssystem droht eine akute Gefährdung, denn der Mangel an Pflegerinnen und Pflegern ist bereits jetzt eklatant.
Es braucht daher dringend neben der Pflegereform und einer starken Ausweitung der Ausbildungsplätze eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine deutliche Gehaltserhöhung. Einmalzahlungen sind gut, eine spürbare Erhöhung des Verdienstes ist jedoch gerechter und wirksamer.
Die Lage ist dramatisch, die Länder müssen endlich handeln!
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