Atemberaubender Film

Über die Schönheit und Gefahr des Freikletterns

Freizeit
17.02.2022 13:06

Kletterer galten früher als Draufgänger und das Bouldern war so gut wie unbekannt. Heute sind es moderne Trendsportarten. Doch während sich das Klettern zu einem absoluten Hype entwickelt hat und Sportklettern sogar neuen Schwung in die Olympischen Sommerspiele gebracht hat, klettert Marc-André́ Leclerc lieber allein, weit weg vom Rampenlicht. „Der Alpinist“ (ab 17. Februar im Kino) erzählt nicht nur die atemberaubende Geschichte des Ausnahmekletterers, sondern macht in spektakulären Aufnahmen auf der Kinoleinwand die Größe, Schönheit und Gefahr der Königsdisziplin Freiklettern spürbar (siehe auch Video oben).

In den letzten Jahren war auch hierzulande ein regelrechter Kletterboom zu beobachten. Immer mehr Menschen entdecken die Sportart für sich. Grund dafür sei laut Experten auch, das Klettern eine Grundbewegungsart des Menschen ist. Schon Kleinkinder versuchen, überall hochzuklettern. Dabei ist Klettern für viele mehr als nur Sport, es ist ein Lebensgefühl.

Die Beliebtheit hat die Sportart aber auch dem Ausbau des Angebots an Kletterhallen zu verdanken, die das Klettern mittlerweile für fast jeden Menschen zugänglich machen. Früher war Klettern ein sehr exklusiver Sport und nur wer jemanden kannte, der einen einweisen konnte, konnte sich an der Sportart versuchen. Heute gibt es Kletterhallen in fast jeder Stadt. Und jede neue Halle wird wieder neue Menschen für den Sport begeistern können.

Klettern in seiner extremsten Form
Freeclimbing (deutsch Freiklettern) gilt ohne Frage als Königsdisziplin des Kletterns, die mit „Free Solo“ bereits im Mittelpunkt eines Oscar-prämierten Films stand. Die weiter wachsende Beliebtheit des Freeclimbings ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass sich Kletter-Technologien und Ausrüstung (sowie die bereits angesprochenen Trainingsmöglichkeiten) enorm entwickelt haben. Das führte wiederum dazu, dass die Schwierigkeitsgrade der Routen immer höher angesetzt wurden.

Die Folge: Als die Profis keine Herausforderung mehr sahen, suchten sie sich ihre eigenen - und mit dem Freeclimbing eine weitaus extremere Form des normalen Kletterns. Die Freude am höhersteigen, festhalten und schließlich ganz oben sein spielt beim Freeclimbing eine große Rolle. Ein positiver Nebeneffekt ist zudem die Verminderung von Stress. Weil der Freeclimber sich ganz auf sein Handeln konzentrieren und darin aufgehen muss, bleibt der hektische Alltag zu Hause.

Ohne Sicherung, Haken oder rettendes Seil
Aber: Wer frei klettert, begibt sich ohne jegliche Hilfs- und Sicherungsmittel auf die Route. Wer fällt, bleibt schwer verletzt liegen - oder stirbt in den meisten Fällen. Vor allem Ausnahmetalente wie Alex Honnold, einer der besten und inspirierendsten Freeclimber der aktuellen Kletterer-Generation, sorgen immer wieder für Schlagzeilen, wenn sie die schwersten Kletterouten der Welt ohne Sicherung, ohne Haken und rettendes Seil klettern.

Zu den gewagtesten Solo-Touren der Geschichte zählen definitiv jene von Marc-André́ Leclerc. Dennoch zieht er kaum Aufmerksamkeit auf sich. Ohne Kameras, ohne Seil und ohne den kleinsten Spielraum für Fehler sind die Bergbesteigungen des 23-Jährigen der Inbegriff des Solo-Abenteuers.

Aufnahmen, die einem die Luft zum Atmen rauben
Der Dokumentarfilm „Der Alpinist“ (ab 17. Februar im Kino) unter der Regie von Peter Mortimer und Nick Rosen ist elektrisierend, da er Leclercs übernatürliche Ruhe dokumentiert, selbst wenn er einige der gefährlichsten Mixed-Kletterrouten, die man sich vorstellen kann, Free-Solo bewältigt. Hoch oben, wo wir die Nerven verlieren würden, scheint dieser junge Mann die Grenzen der Physik scheinbar aus ihren Angeln zu hebeln.

Da verwundert es nicht, wenn Alex Honnold im Film auf die Frage „Wer beeindruckt Sie gerade als Kletterer?“ respektvoll antwortet: „Dieser Junge, Marc-André Leclerc.“ Auch der Südtiroler Pionier Reinhold Messner kommt zu Wort: „Ohne die Möglichkeit des Todes wäre das Klettern keine Kunst“.

„Der Alpinist“ ist ein intimer Dokumentarfilm über einen visionären Bergsteiger, der trotz der möglicherweise dramatischen Folgen konsequent seinen eigenen Weg geht. Genau der richtige Film für die große Leinwand - und natürlich für alle Fans des Kletterns. Mit Aufnahmen, die einem die Luft zum Atmen rauben.

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