„Krone“: Fast 1000 Einreichungen gab es – wie viele Projekte davon können umgesetzt werden?
Schweeger: Sicher nur ein kleiner Teil davon. Aber wir wollen einen Marktplatz der Ideen schaffen, sodass noch die Chance auf anderweitige Umsetzung besteht. Viele Projekte sind sehr interessant, Themen wie Handwerk und jüdische Geschichte stark vertreten.
Auch im Bewerbungsbuch sind viele konkrete Projekte angedacht – wie viele werden hier realisiert?
Wohl 60 bis 70 Prozent. An den 4 Themenfeldern des Bid Books wollen wir nicht rütteln, nur präzisieren.
Man hat Leerstände in der Region gesucht – sind Sie fündig geworden?
Ja, es gibt Gasthöfe, Industriegelände und vor allem leer stehende Bahnhöfe, die wir nutzen möchten. Wichtig wird auch das Sudhaus, das von der Saline zur Verfügung gestellt wird, dort wird ein offenes Kulturzentrum entstehen.
Sie suchen Kooperationen mit anderen Kulturhauptstädten, wie weit sind Sie da?
Das ist zwar noch ganz frisch – aber es wird hoffentlich eine Zusammenarbeit mit Chemnitz 2025 geben.
Kürzlich eröffnet haben die Kulturhauptstädte Esch, Novi Sad und Kaunas. Konnten Sie sich schon ein Bild machen?
In Kaunas war ich schon, ja. Sehr sympathisch, eine kleine Stadt, die sich in die Moderne gerückt hat.
Die Marke „Die Originale“ von Ihrem Vorgänger scheint nirgends mehr auf.
Nein, es war allgemeiner Konsens, dass wir das weggeben. Es gibt keine „originale“ Kulturhauptstadt, das wäre doch vermessen den anderen gegenüber. Unser Titel ist Kulturhauptstadt, da braucht man nix extra.
Viel Aufregung gibt es wegen der Restaurierung des Lehar-Theaters in Ischl, die wohl nicht bis 2024 fertig wird. Wäre das ein Problem für Sie?
Nein! Die Kulturhauptstadt ist nichts Fertiges, sondern ein Vehikel, um die Region zu entwickeln. Wenn es 2024 nicht fertig ist, ist das zwar schade, wir spielen aber auch auf Baustellen. Wichtig ist, dass es gemacht wird, das Theater ist ein historisches Schmuckstück.
Es hat sich eine Alternativbewegung in der Region formiert, wie sehen Sie diese?
Alternativen sind immer gesund, da reibt man sich dran. Bestenfalls arbeitet man zusammen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.