Ampelkoordinator:

„Staus in Wien sind eigentlich ein Luxusproblem“

Wohnen & Verkehr
28.01.2022 19:00

Ampelkoordinator Gernot Lenz’ Job ist es, den Verkehr flüssig zu gestalten. In Zukunft soll künstliche Intelligenz dabei helfen.

Gernot Lenz ist seit mehr als zwei Jahren der Ampelkoordinator der Stadt Wien und somit der Herr über die 1300 Ampeln der Stadt. Gemeinsam mit fünf Planern betreut er in der MA 33 (Wien leuchtet) die Signalanlagen. Und dieser Job ist gar nicht so leicht. „Wir wissen, dass das, was da draußen leuchtet, viele in Rage bringt“, schmunzelt Lenz. Aber sie müssten es allen Verkehrsteilnehmern recht machen. „Es werden aber nie alle zufrieden sein. Aber wir bemühen uns.“

Weniger Emissionen
Ein großer Teil der Bemühungen ist das „Verkehrsmanagement 2.0“ - unter diesem Schlagwort setzt die Stadt eine ganze Reihe von Maßnahmen für eine zukunftsfitte Verkehrssteuerung um. Das Ziel: weniger Emissionen und den Verkehr so klimafreundlich wie möglich zu gestalten.

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Es werden aber nie alle zufrieden sein. Aber wir bemühen uns.

Ampelkoordinator Gernot Lenz

Intelligente Ampeln lösen Staus selbst auf
Die Digitalisierung soll den Verkehr flüssiger und somit nachhaltiger gestalten: intelligente Ampeln etwa sind mit Kameras ausgestattet und erkennen, ob ein oder mehrere Fußgänger die Straße queren möchten, und entscheiden, wie lange die Grünphase dauern wird.

Weniger Standzeiten durch Countdown
„Es gibt bereits zehn solcher Ampelanlagen in der ganzen Stadt“, erklärt Lenz. Der Ausbau soll sukzessive vorangetrieben werden. Auch eine erste Countdown-Ampel steht seit einigen Wochen an der Breitenleer Straße Ecke Hausfeldstraße im 22. Bezirk. „Das Ziel ist, die Aufmerksamkeit der Lenker zu erhöhen“, sagt Lenz. Die Fahrer würden dadurch schneller losfahren, es gebe weniger Standzeiten und einen flüssigeren Verkehr.

Grüne-Welle-App
Was es aber vor allem braucht, ist eine Optimierung der Ampel. „Die Signalanlagen sollen selbst erkennen, wenn sich ein Rückstau bildet und die Grünzeiten dynamisch anpassen“, so der Ampelkoordinator. Ein Pilotprojekt ist für nächstes Jahr geplant. Bereits im November wurde die App „Grüne Welle“ an einigen Teststrecken, wie der Ringstraße, ausgerollt. Damit kann man die Geschwindigkeit in Echtzeit auf die Grünlichtphasen der Ampeln anpassen.

Eigentlich ein Luxusproblem
Die Grüne Welle gebe es laut Lenz nämlich tatsächlich, nur sei sie nicht überall möglich. Aber: „Wenn man sich etwa den Verkehr und Stau in Manila oder Bangkok ansieht, haben wir eigentlich ein Luxusproblem.“

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