Trotz Schutz

Jagd auf die Wölfe in Kärnten – neue Verordnung

Kärnten
24.01.2022 21:28

Obwohl die Tiere streng geschützt sind, will das Land den Abschuss von Wölfen mit einer neuen Verordnung erleichtern.

Eine neue Wolfsverordnung soll am Dienstag in der Kärntner Landesregierung beschlossen werden. Sie soll die Jagd auf Wölfe erleichtern. Dabei unterscheidet die Behörde zwischen Schadwölfen und Risikowölfen, die sich zu nahe an Siedlungen heranwagen.

Über 100 Risse 2021
Im vergangenen Jahr hat die Zahl der von Wölfen gerissenen Nutztiere in Kärnten deutlich zugenommen, mehr als 100 Wolfsrisse wurden allein 2021 verzeichnet. Und das könnte im kommenden Sommer noch schlimmer werden. Wie berichtet, haben Wildbiologen festgestellt, dass sich in der Grenzregion zu Slowenien und Italien derzeit drei Rudel aufhalten. Deren Aktionsradius beträgt bis zu 250 Quadratkilometer.

Tierleid und Schäden enorm
„Das Tierleid und die Schäden, die durch den Wolf verursacht werden, haben ein neues Ausmaß erreicht“, meint Landesrat Martin Gruber (VP). Er hat deshalb eine Verordnung ausarbeiten lassen, die ein schnelleres Einschreiten ermöglichen soll.

Kernpunkt der Verordnung sind Schadwölfe
Tötet oder verletzt ein Wolf nachweislich 20 Nutztiere in einem Monat oder 35 Nutztiere binnen drei Monaten, wird er zum Abschuss freigegeben. „Feuer frei!“ heißt es auch für Wölfe, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Vor allem im Gailtal fühlen sich die Menschen kaum noch sicher, seit Isegrim mitten durch ein Siedlungsgebiet gestreift ist. Der Hohenthurner Bürgermeister Michael Schnabl stellt sich deshalb hinter die Verordnung, mit der Kärnten österreichweit eine Vorreiterrolle einnehmen will. „Wir müssen der Bevölkerung wieder ein Gefühl der Sicherheit geben“, meint der Gemeindechef.

Zitat Icon

Wir müssen der Bevölkerung wieder ein Gefühl der Sicherheit geben!

Michael Schnabl

Pro und Contra
Begrüßt wird die Verordnung auch von Bauernvertretern, die ja schon lange auf einen Abschuss drängen. „In unwegsamem Gelände kann ein Weidezaun den Wolf nicht abhalten Diese neue Regelung ist ein Lichtblick für die heurige Weidesaison“, meint Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber.

Massive Kritik kommt hingegen von Naturschützern. Der WWF bezeichnet die Verordnung als rechtswidrig.

Wilfried Krierer
Wilfried Krierer
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