Österreichs Bildungsminister Martin Polaschek hat ein Interview gegeben. Sie wissen schon, das ist der Mann mit der Echthaarperückenzucht auf dem Kopf, weil Heinz Faßmann von einem ausgetauschten Bundeskanzler ausgetauscht worden ist. Wer das Gespräch im Ö1-Morgenjournal mit Musik hinterlegt, hat einen Nena-Song: Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an. Polaschek wird nicht gerne konkret, er schaut lieber, wie er sagt. Wobei das mit dem Schauen schwierig werden kann, vor allem, wenn der Wind von hinten kommt.
Ab welcher konkreten Zahl müssen Schulen gesperrt werden? - „Wird man sehen.“ Auf welch hohe Zahlen muss man sich einstellen? - „Wir werden sehen, wie sich die Zahlen entwickeln.“ Zum Thema Quarantäneregeln - „Man wird sich ansehen, wie man da weitertut.“ Einheitliche Regeln bei Klassenschließungen? - „Wir werden uns das noch einmal anschauen.“ Hier kam es sogar zur doppelten Beäugungs-Ankündigung, vier Augen sehen ja mehr als zwei: „Ich bitte um Verständnis. Das müssen wir uns noch einmal anschauen.“ Irgendwie, irgendwo, irgendwann.
Hätte er uns die Relativitätstheorie auf Indonesisch erklärt, ich wüsste danach genauso viel. Wieder einmal stapfen wir blind in die nächste Welle. Wie viele Lehrerausfälle verkraften die Schulen? „Das kann man nicht an einer Zahl festmachen“, so der Minister, ob es GECKO-Empfehlungen geben wird, „weiß ich nicht“. Kann das alles wahr sein? Sind wir hier vielleicht einem Trickbetrüger aufgesessen, einem Laiendarsteller, der sich nur als Bildungsminister ausgibt? Wie dieser falsche Gebärdensprachen-Dolmetscher bei der Trauerfeier für Nelson Mandela, der nur wild mit den Händen herumfuchtelte, aber am Ende nichts kommunizierte. Mandela-Dolmetscher übersetzt Martin Polaschek. Das würde ich gerne sehen. Aber immerhin: „Ob bei Kommunikationswegen vielleicht etwas verbessert werden kann“, so der Minister, „müssen wir uns anschauen.“
Im Radio habe ich heute noch gehört, dass man Christbäume auch essen kann. Das erspart das lästige Schleppen zur Sammelstelle, einfach auf den Herd damit. Man kann daraus Tee machen oder Pesto. Kann das schmecken? Ich weiß es nicht, wir werden uns das anschauen.
Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.
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