Das Land & de Leit

Im Holz mit den Pferden wie anno dazumal

Oberösterreich
14.12.2021 17:00

„Mein Ross und ich, wir sind ein gutes Team“, sagt Gerti Herzog aus Mondsee. Von einem Knecht haben die beiden einst Holzrücken gelernt, eine fast vergessene Arbeit im Forst.

„Meine ,Trixi‘ und ich, wir müssen einander total vertrauen, wenn wir bei Schnee und Eis im Wald unterwegs sind“, sagt Gerti Herzog aus Mondsee. Sie ist Bedienstete und Landwirtin und eine der wenigen in Österreich, die das naturnahe, bodenschonende Holzrücken (Holzbringung) beherrschen. „Ohne Maschinen, nur mit dem Pferd werden frisch gefällte Baumstämme aus dem Wald gebracht“, erklärt sie. „Ich habe das noch von einem Holzknecht gelernt.“ Mit „Trixi“, ihrem Ross, hat sie lange geübt und muss es immer wieder tun. „Mein Pferd ist meine Lebensversicherung bei dieser Arbeit.“

Vom Mähen und Brotbacken
Erst in den 1960er-Jahren setzten sich Traktoren im Mondseeland durch. Bis dahin kamen Pferde noch oft zum Einsatz, nicht nur im Wald, sondern auch auf den Feldern. Sie zogen Pflüge und Eggen. Sogar die Wiesen mähte man mit Pferdestärken. Im steilen Gelände mussten wieder die Bauersleut mähen, mit Sensen und Muskelkraft. Herzog sind alle alten Techniken wichtig, sogar das Brotbacken im Holzofen: „Alles ist Teil der Geschichte der Bauern und die ist wertvoll.“ Sie selbst lebt das bei der Selbstversorgung durch ihre kleine Landwirtschaft aus: „Das macht den Hof lebenswert.“

Gruppe hält Arbeitsweisen am Leben
Herzog ist Obfrau der Traditionsgruppe die „Tiefgrabna Rosserer“, die in Tiefgraben (Bezirk Vöcklabruck) bei Veranstaltungen bäuerliche Arbeitsweisen mit und ohne Pferden von anno dazumal präsentieren. Noch ist Corona-Pause, aber: „Sobald es möglich ist, gibt es wieder Vorführungen. Nichts darf vergessen werden, weder bei uns Menschen, noch bei unseren Rössern.“

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