Gegen Kickl & Co.

Wann setzt die OÖ-FP ihre Corona-Vernunft durch?

Oberösterreich
08.12.2021 12:34

Schwups! Schon sind wir - dank unseres Karikaturisten - mitten in einem Albtraum von FPÖ-Bundesparteichef Herbert Kickl: Gefesselt und geknebelt liegt er am Boden, damit ihm, dem an Covid-19 Genesenen, die FPÖ-Kameraden Michael Raml (Linzer Gesundheitsstadtrat), Manfred Haimbuchner (FPÖ-Landesparteichef) und Andreas Rabl (Welser Bürgermeister) einen - oder gleich drei? - Corona-Booster verpassen können.

Umgekehrt darf man womöglich annehmen, dass es für die drei oberösterreichischen FPÖ-Politiker ein Albtraum ist, was Kickl, seine Prätorianerin Daniela Belakowitsch, immerhin Nationalratsabgeordnete, und manch anderer Blauer an Corona-Relativierung und Impf-Sabotage von sich geben. Die Frage ist nur: Warum unternehmen die vernünftigen Drei nichts dagegen?

Sagen tun die Oberösterreicher ja immer wieder mal was Abweichendes, wenn auch ohne Kickl direkt zu maßregeln: Zuletzt sprachen Haimbuchner und Raml nachdrücklich vom Sinn des Impfens und führten Rabls Welser Impfbus als positives Beispiel für niederschwellige Zugänge an.

Die weitere Frage ist: Geben die drei FPÖ-Spitzenvertreter nur die Vernünftigen, um Schwarzblau in Oberösterreich nicht vollends zu gefährden? Und Kickl ist es egal, solange er im Osten der Republik selber tun und lassen kann, was er will? Oder haben sie nicht allmählich genug von den Alternativfakten von Kickl & Co.? Für Oberösterreichs FPÖ dürfte es derzeit wohl ein Nullsummenspiel sein: Wahrscheinlich würden sie wegen Kickl ebenso viele Menschen nicht mehr wählen, wie sie trotz Kickl wählen würden. Das Problem ist halt der zunehmende Schwund an eigener Glaubwürdigkeit, wenn sich die Vernunft gegen die Unvernunft nicht durchsetzt.

Womöglich bleibt Haimbuchner & Co. da nur noch eine auch formelle Abgrenzung, also die Abspaltung der OÖ-FP (als eine Art CSU wie in Bayern) von der Bundes-FPÖ. So etwas hat ja der heutige Landesrat Günther Steinkellner 2005 versucht, um zwischen Jörg Haiders BZÖ und HC Straches FPÖ durchzusteuern, ohne zum Titanicerl zu werden. Dieser Alleingang war aber damals nur eine turbulente Kurzzeiterscheinung.

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