In Niederösterreich

Spitäler im Ausnahmezustand, holen Ärzte zurück

Österreich
24.11.2021 14:57

Aufgrund der extrem angespannten Situation in vielen Spitälern Österreichs muss Niederösterreich nun einen weiteren drastischen Schritt gehen: Rund 1000 Ärzte und Krankenpfleger, die schon seit 1.1.2017 in Pension sind, wurden aufgefordert, sich wieder zum Dienst zu melden. 

Jetzt müssen die Senioren ran: Etwa 1000 Ärztinnen und Ärzte sowie diplomierte Pflegekräfte, die teilweise schon seit bis zu vier Jahren in Pension sind, sind nun von der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur angeschrieben worden, um Dienste zu übernehmen und einzuspringen, wo Engpässe entstehen. Rund 234 ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sich schon dazu bereit erklärt, im Notfall zu unterstützen. Sie sollen in ihren ehemaligen Häusern, oder an wohnortnahen Standorten eingesetzt werden. Als Gehalt bekommen sie das zuletzt verdiente Bruttogehalt.

Schon einmal kehrten drei „Pensionisten“ zurück
Bereits im letzten Jahr kehrten im Landesklinikum Scheibbs auf der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin drei ehemalige Mitarbeiterinnen freiwillig aus der Pension zurück. „Ein großer Beweggrund war sicher, dass sie ihre Kolleginnen und Kollegen unterstützen wollen“, sagte Robert Resel, Pflegebereichsleiter auf der Abteilung. „Sie haben die Gefahr der Pandemie erkannt und gesehen, dass man jede Hand braucht, die helfen kann. Sie sind seit über einem Jahr eine Riesenstütze für das Team.“

Intensiv-Belegung steigt weiter
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf appelliert: „Die Situation ist wie in ganz Österreich auch bei uns angespannt. Die Belegung auf den Intensivstationen steigt weiter. Fast alle Patientinnen und Patienten dort sind ungeimpft oder haben schwere Vorerkrankungen. Damit zeigt sich auch, dass nur die Impfung vor schweren Verläufen schützt. Wir brauchen jetzt Zusammenhalt, und den beweisen in ganz besonderen Maße die pensionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Landeskliniken. Fast jede oder jeder Vierte hat sich dazu bereit erklärt, im Notfall wieder zu helfen. Das hilft und entlastet in so schweren Zeiten wie jetzt.“

Kritische Marke fast überschritten
Am Mittwoch wurden 109 Covid-Patienten intensivmedizinisch betreut. Insgesamt verfügbar sind in den Landeskliniken 334 Intensivbetten, davon waren 89 frei. Die Überschreitung des systemkritischen Schwellenwerts von 33 Prozent aller tatsächlich aufgestellten Intensivbetten stand bevor.

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