30.09.2021 06:00 |

„Krone“-Kommentar

Nicht wundern

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Das muss man sich einmal vorstellen. Ein zweimal geimpfter Schüler macht einen Gurgeltest, weil es in seiner Klasse zwei positive Corona-Fälle gibt. Seine Schule ist knapp über der Wiener Stadtgrenze, weshalb der international anerkannte PCR-Test der Stadt Wien nicht gültig ist. In Niederösterreich wird gespült, nicht gegurgelt. Das allein wäre schon absurd genug. Aber es gibt noch eine Steigerung.

Vater und Sohn fahren daraufhin extra zur Teststraße in Niederösterreich. Umsonst. Denn zwei Tage später dürfen bereits alle Kinder - außer die beiden positiv getesteten - wieder in die Klasse, und zwar OHNE verpflichtenden PCR-Test und unabhängig von ihrem Impfstatus.

Begleitet wurde dieses Wirrwarr zwischen Gesundheitsbehörden und Ministerien von drei Bescheiden innerhalb von 36 Stunden, von denen zwei falsch waren. Immerhin. In Wien kommt oft gar kein Quarantäne-Bescheid von der Behörde oder erst mit monatelanger Verspätung.

Dass es sich bei dem jungen Mann um den Sohn von Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner handelt, tut nichts zur Sache. Denn das Beispiel steht exemplarisch für einen besorgniserregenden Trend.

Wenn ein Staat seine Bürger so behandelt, darf er sich nicht wundern, wenn Splitterparteien wie die MFG in Oberösterreich immer größeren Zulauf haben. Und wenn Corona-Maßnahmen immer unlogischer werden, dann nimmt die Bereitschaft massiv ab, sie mitzutragen.

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