Eine parlamentarische Anfrage der ehemaligen Justizministerin Alma Zadić brachte diese Woche Erstaunliches zutage. 1,75 Millionen Euro gaben die Mitglieder der neuen XXL-Regierung allein in den ersten vier Wochen für externe Coachings, Seminare, Workshops und Kurse aus – das ist mehr als doppelt so viel wie bei der Vorgängerkoalition. In Zeiten, in denen alle den Gürtel enger schnallen müssen, sitzen die Brieftaschen bei den Spitzenpolitikern offenbar ganz locker.
Und das, obwohl die 14 Minister und sieben Staatssekretäre ohnehin über eigene Pressesprecher verfügen. Andreas Babler hat sogar drei.
Zum Zug kam, was für ein Zufall, immer wieder eine Agentur, in der früher eine Mitarbeiterin des Vizekanzlers „Senior Consultant“ war. Bei dieser Agentur wurde unter anderem ein Coaching gebucht, das Bablers Vorbereitung auf seinen Auftritt in der ORF- „Pressestunde“ diente. Kostenpunkt: 5760 Euro. Auch Sozialministerin Korinna Schumann und ihre Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (beide SPÖ) haben dort professionelle Medientrainings absolviert. 17.300 Euro hatte das Ministerium dafür übrig. Justizministerin Anna Sporrer zahlte der Agentur 7320 Euro für zwei Trainings.
Eines haben solche persönlichen Coachings gemeinsam: Sie sind ausschließlich der eigenen medialen Verbesserungsnotwendigkeit geschuldet. Deshalb bitte aus eigener Tasche finanzieren und nicht vom Geld der Steuerzahler.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.