Shawn Fanning, Erfinder und Gründer der lange umstrittenen Musiktauschbörse Napster, war jahrelang der schlimmste Feind der Musikindustrie. Mit seiner neuen Firma Snocap will der heute 24-Jährige nun mit den großen Musikfirmen ins Geschäft kommen und sich für den legalen Vertrieb von Online-Musik einsetzen.
Mit Universal Music Group hat Snocap dafürein weit reichendes Abkommen vereinbart. Das gaben die beidenUnternehmen am Freitag in San Francisco bekannt. Die Vereinbarungensehen Technologie- und Datenbank-Dienste für den Online-Vertriebdes gesamten Universal- Musikkatalogs vor. Über finanzielleEinzelheiten ihrer Vereinbarung machten die Partner keine Angaben.
Napster 2001 geschlossen Die Musiktauschbörse Napster war nach Milliarden-Klagender Musikindustrie wegen Urheberrechtsverletzungen im Jahr 2001von einem US-Bundesgericht geschlossen worden. Die Marken- undTechnologierechte nutzt inzwischen die Firma Roxio für ihreigenes legales Musikangebot. In seiner Blütezeit hatte dasNapster-Angebot im Internet über sechs Millionen Nutzer angezogen.Nun will Fanning im legalen Internet-Musiktauschgeschäftin großem Stil ins Geschäft kommen. Seine Firma Snocaphat von den Investmentfirmen WaldenVC und Morgenthaler Ventureszehn Millionen Dollar Finanzierungsmittel erhalten.
Fanning, der einst als Teenager dank des Napster-Siegeszugesweltweit Kultstatus hatte, will mit seiner in San Francisco ansässigenFirma so genannte "Peer-to-Peer-Technologien" für lizenzierteDienste mit einer breiten Musikpalette verfügbar machen.Bei dieser Technik fungiert jeder Rechner eines Nutzer als Teileines Netzwerks, das große Serveranlagen überflüssigmacht.
Viele legale Online-Musik-Shops haben immer nochdas Problem, mit ihren oft begrenzten Musikangeboten an den großenErfolg der zumeist illegalen Musiktauschbörsen heranzureichen."Es gibt einige gute genehmigte Online-Musikdienste, doch habensie ein limitiertes Angebot und vergleichsweise niedrige Nutzerzahlen",betonte Fanning. Noch immer gebe es illegale Angebote, die einVielfaches an Inhalten bieten. Mit Snocap sollen die legalen Musik-Shopsdiese Lücke für die Verbraucher füllen.
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