Die von der Europäischen Union (EU) geplanten Gegenmaßnahmen dürften zu Mehreinnahmen rund 16 Milliarden Euro führen. Das Geld will Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer zweckgewidmet für die Wettbewerbsfähigkeit der EU nutzen. Das erste Zollpaket der EU auf EU-Waren wird mit 6. August in Kraft treten.
Im Zollstreit mit den USA forderte Österreich zuletzt für eine härtere Gangart. Nun tragen die Anstrengungen Früchte. Mit 6. August wird das erste Gegenzoll-Paket der EU in Höhe von 21 Milliarden Euro nun endlich in Kraft treten, freut sich Minister Wolfgang Hattmanndorfer. Davon betroffen sind unter anderem Warengruppen wie Jeans, Whisky oder Motorräder (zum Beispiel Harley Davidson).
Das Geld soll zweckgewidmet für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der EU verwendet werden.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer
Bild: APA/HELMUT FOHRINGER
Ein zweites Paket, welches US-Waren im Wert von 71 Milliarden Euro treffen soll, ist in Umsetzung und von der EU-Kommission noch zu beschließen. Hier geht es unter anderem um Autos oder Flugzeugteile.
Allein diese beiden Maßnahmenblöcke bringen der EU Mehreinnahmen von rund 16 Milliarden Euro. „Das Geld soll zweckgewidmet für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der EU verwendet werden“, betont Hattmannsdorfer.
US-Digitalkonzerne im Visier
Von Beginn an gefordert hat der Minister auch ein Vorgehen gegen die großen US-Digitalkonzerne wie Google, Facebook & Co. Auch hier hat man sich kürzlich auf ein Maßnahmenpaket, welche noch ausgearbeitet werden muss, verständigt. Hier besteht jedoch die Gefahr, warnen die Experten, dass die USA einfach „den Stecker zieht“. Da sehr viele Daten von Firmen wie auch der Bevölkerung auf Computer-Servern in Übersee liegen, muss man hier vorsichtig vorgehen.
USA schneiden sich mit Zollpolitik ins eigene Fleisch
Wirtschaftsforscher betonen einmal mehr, dass Zölle den USA keinen Vorteil bringen, im Gegenteil. Reagiert der Rest der Welt auf die für August angekündigten US-Zölle (30 Prozent auf Waren aus der EU, 35 Prozent gegenüber Kanada, 30 Prozent Mexiko) mit Gegenzöllen von 20 Prozent, würde die Produktion in den Staaten fast zwei Prozent einbrechen, während Österreich oder die EU im Schnitt nur 0,6 Prozent verlieren.
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