Schießpulver ade

GR-1 Anvil: Erstes tragbares Gaußgewehr enthüllt

Elektronik
16.08.2021 16:01

Strom statt Schießpulver: Mit dem „GR-1 Anvil“ hat das US-Start-up Arcflash Labs das laut eigenen Angaben weltweit erste tragbare Gaußgewehr entwickelt, das mittels Elektromagneten bis zu 100 Schuss pro Minute abfeuern soll. Vorbestellungen für das mit rund 3400 Dollar nicht gerade günstige Gewehr sind ab sofort möglich.

Benannt nach dem deutschen Mathematiker und Physiker Carl Friedrich Gauß, der sich mit den Grundlagen des Magnetismus befasste, werden bei einem Gaußgewehr Geschosse mithilfe mehrerer Magnetfelder beschleunigt. Die für deren Erzeugung mittels Spulen benötigte Energie liefern beim „GR-1 Anvil“ des in Los Angeles beheimateten Herstellers insgesamt acht Kondensatoren und ein Lithium-Polymer-Akku.

Sie sollen es dem Gewehr ermöglichen, bis zu 20 Schuss pro Minute bei voller oder bis zu 100 Schuss pro Minute bei halber Leistung abzufeuern. Theoretisch zumindest, in der Praxis geht dem Akku laut Datenblatt jedoch bereits nach mehr als 40 Schuss der Saft aus.

Die in ihrer Länge variablen Stahlgeschosse (32, 42 oder 52 mm) werden auf eine Mündungsgeschwindigkeit von 75 Metern pro Sekunde beschleunigt, die Mündungsenergie von 85 Joule entspricht in etwa jener eines Luftgewehrs mit Kaliber .22, das bei olympischen Schießbewerben oder beispielsweise zur Jagd auf Kleinwild wie Kaninchen verwendet wird.

Skalierbare Leistung als Verkaufsargument
David Wirth,
der das Unternehmen zusammen mit Jason Murray, einem befreundeten Luft- und Raumfahrtingenieur und ehemaligen Offizier der Air Force, gegründet hat, sieht in dieser vergleichsweise geringen Durchschlagskraft durchaus ein Verkaufsargument.

„Die skalierbare Wirkung eines Gaußgewehrs würde es den Strafverfolgungsbehörden ermöglichen, Gummigeschosse mit einer Geschwindigkeit abzufeuern, die proportional zur Entfernung zum Ziel ist, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemanden verletzen, geringer ist, wenn sie in der Nähe sind, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Ziel erreichen, wenn sie weit entfernt sind, größer ist“, erläuterte Wirth gegenüber dem „New Scientist“.

Auch Tierärzte könnten es demnach verwenden, um Beruhigungspfeile effizienter und sicherer abzufeuern.

Teurer Spaß
Arcflash zeigt sich dementsprechend von seinem „GR-1 Anvil“ überzeugt:
„Es ist das leistungsstärkste Gaußgewehr, das jemals öffentlich verkauft wurde und (sehr wahrscheinlich) das leistungsstärkste tragbare Gaußgewehr, das jemals gebaut wurde“, heißt es auf der offiziellen Website.

Mit 3375 US-Dollar, umgerechnet rund 2864 Euro, hat die Erfindung allerdings ihren Preis. In diesem enthalten sind das rund zehn Kilogramm schwere Gewehr, ein Akku und ein Hartschalenkoffer. Munition und Ladegerät sind separat erhältlich. Nach Angaben der Website muss auf Bestellungen aktuell ein halbes Jahr gewartet werden.

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