„Bedrohung“ in Ried

Munitionslager und Spielplatz in der Gefahrenzone

Oberösterreich
12.08.2021 16:00

Riesiger Unmut unter den Bewohnern der Altenriederstraße in Ried. Jahrzehnte nach dem Bau eines nahen Tanklagers wurde ihre Siedlung zur Schutzzone erklärt. Häuser verloren über Nacht an Wert. Dass ein Munitionsdepot und ein Spielplatz wegen der „Gefahr“ aber nicht weichen mussten, sorgt für Unverständnis.

„Wir wollen einfach nur, dass mit uns ernsthaft umgegangen wird und wir endlich erfahren, woran wir jetzt sind“, schäumen die aufgebrachten Hausbesitzer der Altenriederstraße beim Lokalaugenschein der „Krone“ in Ried. Ihnen flatterte vor zwei Jahren ein Brief der Gemeinde ins Haus. Wie aus heiterem Himmel erfuhren sie, dass ihre Siedlung wegen neuer EU- und Bundesrichtlinien als „Seveso-Zone“ ausgewiesen werden muss. Heißt: Sie befinden sich in einem Gefahrenbereich.  Als Grund wird das Tanklager auf der anderen Seite der Bahnstrecke angegeben. Die riesigen Silos wurden vor vielen Jahren völlig legal errichtet. Dass aber trotz der vermeintlichen Bedrohung das nahegelegen Munitionslager der Kaserne und der Kinderspielplatz nicht weichen mussten, sorgt unter den Anrainer für Unmut.

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Die Häuser verloren auf einen Schlag an Wert. Wer entschädigt uns dafür?

Margit Walter

Tanks sollen Schuld an vielen Krebskranken sei
Sie dürfen nichts mehr neu bauen und bei bestehenden Gebäuden müssen sie sich an strenge Auflagen halten. Dadurch rasselte der Wert der Häuser auf einen Schlag in den Keller. Einige der Anrainer sind aber felsenfest davon überzeugt, dass die Tanks extrem gefährlich und sogar gesundheitsgefährdend sind. Die Gase der Tanks sollen für die vielen Krebserkrankungen in der Siedlung verantwortlich sein – siehe Umfrage. In der Siedlung soll es jedenfalls oft nach Benzol riechen.

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Meine Eltern starben an Krebs. Ich will wissen, ob es mit den Tanks zusammenhängt.

Alois Oberschmidleitner

BH errichtete in der Siedlung Messstation
Die Bezirkshauptmannschaft stellte im Frühjahr eine Luft-Messstation auf. „Es dauert ein Jahr bis wir ganz genaue Ergebnisse haben. Aber derzeit liegen wir weit unter den Grenzwerten“, so Bezirkshauptfrau-Stellvertreter Gerhard Obermair. Im Herbst soll ein Sachverständiger die Anrainer über die Situation informieren.

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