„Terrorismus-Akt“

Vandalen beschädigen Hochwasserschutz in Grimma

Ausland
27.07.2021 18:18

Unbekannte haben die Hochwasserschutzanlage im deutschen Grimma schwer beschädigt. Im Falle neuer Überflutungen sind damit 3300 Menschen völlig schutzlos. In Zeiten wie diesen (siehe auch Video oben) ist das ein großes Risiko. Das meint auch der Oberbürgermeister der Stadt: „Für mich ist das kein Vandalismus mehr, das ist Terrorismus!“

Wie sich herausstellte, wurden Teile der Hochwasserschutzanlage in Grimma bereits am Wochenende mutwillig zerstört. Betroffen sind ein vier Meter breites und zweieinhalb Meter hohes Fluttor sowie Teile der angrenzenden Mauer. So wurden demnach für die Bedienbarkeit des Tores notwendige Eisenteile verbogen. Durch diese mutwillige Zerstörung ist der Bereich der Hochwasserschutzanlage bis auf Weiteres nicht mehr funktionsfähig.

„Gerade jetzt völlig schutzlos“
„Da bekanntermaßen jede Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, ist durch das nicht verschließbare Tor unsere Stadt gerade jetzt in der Hochwassersaison völlig schutzlos“, zeigt sich Oberbürgermeister Matthias Berger von der Tat entsetzt. „3300 Menschenleben und 800 Gebäude wären dem Hochwasser preisgegeben und damit der Bau der Hochwasserschutzanlage umsonst gewesen. Das ist für mich kein Vandalismus mehr, das ist Terrorismus.“

Anlage besteht aus 78 Toren
2002 und 2013 war Grimma zwei verheerenden Fluten ausgesetzt. 2019 war die äußerst komplexe Schutzanlage nach elf Jahren Bauzeit fertiggestellt worden. Die Kosten wurden damals auf 57 Millionen Euro beziffert. In das insgesamt zwei Kilometer lange Schutzbauwerk sind 78 Tore unterschiedlicher Größe eingebaut, die innerhalb von zwei Stunden geschlossen werden können.

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel. Sollte das Tor nicht repariert werden können, könnte es Monate dauern, es zu ersetzen. Mittlerweile teilten Experten aber mit, dass man hoffe, dass das Tor im Notfall funktionsfähig sei.

 Kronen Zeitung
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