An ärmere Länder

G7 wollen eine Milliarde Corona-Impfdosen spenden

Ausland
11.06.2021 07:03

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will die G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte ärmeren Staaten mit einer Milliarde Impfdosen helfen. Das solle sowohl durch Verteilung als auch durch Finanzierung von Impfstoff möglich werden, kündigte die britische Regierung in der Nacht zum Freitag an. Der britische Premierminister Boris Johnson ist in diesem Jahr Gastgeber des dreitägigen G7-Gipfels, der am Freitagnachmittag im südwestenglischen Cornwall beginnt. 

Erstmals seit zwei Jahren kommen die Staats- und Regierungschefs der wirtschaftsstarken westlichen Demokratien wieder persönlich zusammen - wenn auch wegen Covid-19 unter strengen Vorsichtsmaßnahmen. Zur Gruppe der Sieben (G7) gehören die USA, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan.

Bidens erste Auslandsreise seit Amtsantritt
Für US-Präsident Joe Biden ist es der erste große internationale Gipfel, für den er seine erste Auslandsreise seit Amtsantritt unternimmt. Für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird es dagegen der 15. und letzte G7-Gipfel sein.

Die G7-Staaten wollen bei dem Gipfel ihre Kräfte bündeln, um die Pandemie zu bekämpfen und die Welt besser für künftige Virusausbrüche zu rüsten. Die Staats- und Regierungschefs wollen demnach auch einen Plan ausarbeiten, um die Impfstoffproduktion auszuweiten. 

Pandemie laut Biden noch nicht besiegt
Biden unterstrich, dass die Pandemie noch nicht besiegt sei. „Ich möchte klarstellen, dass das nicht das Ende unserer Bemühungen ist, Covid-19 zu bekämpfen und die Welt zu impfen“, sagte er am Donnerstagabend. „Morgen werden die G7-Staaten den vollen Umfang unseres Engagements ankündigen.“ Für die Vereinigten Staaten hat Biden kurz vor dem Gipfel eine neue Spende von 500 Millionen Impfdosen an 92 ärmere Länder sowie an die Afrikanische Union zugesagt.

Debatte über Aufhebung von Patentschutz
Keine Einigkeit gibt es innerhalb der G7 weiter in der Debatte, ob der Patentschutz für Impfstoffe aufgehoben werden soll - Biden, viele andere Staaten sowie Entwicklungsorganisationen fordern das. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte am Donnerstag an, gemeinsam mit Südafrika auf dem G7-Gipfel einen Vorschlag auf den Tisch zu legen, um an einer zeitlich und räumlich begrenzten Ausnahmeregelung zu arbeiten.

„Klingt gut, aber keine Wunderwaffe“
Merkel und die EU-Kommission sprachen sich erneut gegen eine Aussetzung aus. Kritiker einer Freigabe argumentieren, nicht die Patente seien das Hindernis, sondern Produktionskapazitäten, Kenntnisse und Rohstoffnachschub. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte: „Eine Aussetzung von Patenten mag gut klingen, aber sie ist keine Wunderwaffe.“

Neben dem Kampf gegen die Pandemie stehen bei dem G7-Gipfel im südwestenglischen Badeort Carbis Bay bis Sonntag der Klimaschutz sowie der Umgang mit Russland und China im Mittelpunkt.

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