Vorfreude war groß

Erstes Gastro-Fazit: Zwischen Jubel und Tristesse

07.06.2021 08:00

Seit dem 19. Mai hat die Gastronomie wieder offen, die Vorfreude bei Wirten und Gästen war groß. Doch wie wird das Angebot angenommen? Ein „Krone“-Rundruf zeigte, dass das Zwischenfazit nach knapp drei Wochen mit zwei verlängerten Wochenenden völlig verschieden ist. Während bei den einen die Reservierungen eintrudeln, sind bei den anderen die Stuben weiter leer. Mit 10. Juni gibt es für die Gastronomen weitere Erleichterungen.

Gut läuft es beim Wirtshaus Schwarzgrub in Weibern. Wirtin Nicole Braumann ist mit den Wochen nach der Öffnung zufrieden.

„Krone“: Seit 19. Mai werden bei Ihnen wieder die Gäste bekocht. Wie wird das Angebot angenommen?
Nicole Braumann: Bis zur Wiederöffnung waren es sieben harte Monate. Die Freude, dass es endlich wieder losging war dementsprechend enorm. Von unseren Gästen sind wir überwältigt. Die ersten zwei Wochen waren wir fast täglich ausgebucht. Wir sind sehr zufrieden, ich kann wirklich nichts Negatives sagen.

Ist es zu befürchten, dass nach der geglückten Eröffnung die Lust der Gäste wieder nachlässt?
Man merkt, dass die Leute hungrig sind, das ist natürlich positiv für uns. Wir sind auch mit den Reservierungen für die kommenden Wochen sehr zufrieden. Mit 10. Juni dürfen 16 Leute plus Kinder im Freien an einem Tisch sitzen und die Sperrstunde wird auf Mitternacht verschoben, dann wird es hoffentlich noch besser.

Wie ist die Rückmeldung der Gäste?
Es war ein schönes Miteinander und Wohlfühlen. An den schönen Tagen sind sie bei uns bis 22 Uhr draußen im Gastgarten gesessen.

Hat sich im Vergleich zu vor Corona etwas bei den Essensgewohnheiten der Leute verändert?
Was wir mitbekommen ist, dass sich die Reservierungen von der Uhrzeit nach vorne verschoben haben.

Im Braugasthof Vitzthum in Helpfau/Uttendorf laufen die Reservierungen nicht wie gewünscht, weiß Chefin Regina Vitzthum-Mair.

„Krone“: Die Vorfreude über die Rückkehr der Gäste war groß bei Ihnen. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
Regina Vitzthum-Maier: Die Wochenenden sind nicht so schlecht, da darf man sich nicht beschweren. Aber unter der Woche ist es sehr verhalten. Das Mittagsgeschäft ist fast nicht vorhanden. Von Normalität sind wir leider Gottes noch weit weg.

Woran kann das liegen?
Viele sind einfach noch nicht geimpft. Die Bereitschaft sich testen zu lassen ist am Wochenende einfach größer.

Wie werden die anderen Corona-Regeln von den Gästen angenommen?
80 bis 90 Prozent nehmen die Regeln an und verstehen sie. Es gibt aber noch immer Leute die anrufen und fragen ob sie ohne Test und Impfung vorbeikommen können. Das geht aber nicht. Und die Sperrstunde mit 22 Uhr ist für mich fast ein bisschen bald. Das ist oft ein Kampf mit einigen Gästen.

Haben Ihnen zumindest die vergangenen schönen Tage in die Karten gespielt?
Bei schönem Wetter ist es natürlich besser. Die Leute sitzen einfach lieber im Freien, als im Inneren, das merken wir. Viele Reservierungen kommen aber sehr kurzfristig, man kann also fast nichts planen. Das ist für uns sehr schwierig, da heißt es flexibel zu sein und zusammen zu helfen.