Auch in der Nacht auf Sonntag ist in Wien gefeiert worden - zwar nicht, wie in den Nächten zuvor, beim Karlsplatz bzw. im Resselpark, dafür jedoch erneut beim Donaukanal. Hunderte Menschen, unter ihnen viele Jugendliche, hatten sich dort versammelt. Kurz nach 22 Uhr, dem Beginn der Sperrstunde, sperrte die Polizei beim Schwedenplatz die Abgänge zum Kanal. Die Stimmung wurde als friedlich bezeichnet. Doch auch andernorts wurde offenbar kräftig gefeiert.
Nach der neuerlichen Eskalation zwischen Feiernden und der Polizei in der Nacht auf Samstag - Polizisten waren mit Glasflaschen beworfen, acht von ihnen verletzt, der Platz schlussendlich geräumt worden - wurde am Samstagnachmittag ein Platzverbot für den Bereich vor der Karlskirche ausgesprochen, das Sonntagfrüh wieder aufgehoben wurde.
„Sehr einsichtig“
Die Lage am Samstagabend präsentierte sich im Resselpark ruhig, um 19 Uhr trat das Platzverbot in Kraft, die Polizei befand sich vor Ort, um mit Durchsagen und direkter Ansprache von Passanten darauf aufmerksam zu machen. Laut Angaben der Exekutive hätten sich die Menschen „sehr einsichtig“ gezeigt, Anrainer, die im betreffenden Bereich wohnen, wurden weiterhin durchgelassen, berichtete die APA. Gegen 19.30 Uhr war der Platz menschenleer.
Reges Treiben am Donaukanal
Am Wiener Donaukanal zeigte sich ein gänzlich anderes Bild, in Hinblick auf die vorangegangenen Nächte dennoch ein bereits bekanntes: Hunderte hatten sich dort erneut zusammengefunden, um zu feiern. Wie Aufnahmen und Videos in den sozialen Netzwerken zeigen, herrschte überaus reges Treiben.
Menschenmassen strömten zum Kanal, gegen 22 Uhr sperrte die Exekutive, die einmal mehr im Zuge von angekündigten Schwerpunktaktionen vor Ort Stellung bezogen hatte, die Abgänge. Allerdings hielt das offenbar einige Anwesende nicht davon ab, von der Brücke in den Donaukanal zu springen. Die Personen sollen jedoch selbst wieder laut Zeugen ans Ufer gelangt sein.
28 Anzeigen
Die Stimmung vor Ort wurde als friedlich bezeichnet. Auch nach Angaben der Polizei verlief der Abend und auch die Nacht vergleichsweise ruhig. Gegen 0.30 Uhr zeigte sich der Donaukanal nahezu menschenleer. In den Morgenstunden kam es „vermutlich auch aufgrund des steigenden Alkoholpegels vereinzelt zu Körperverletzungen“, so Polizeisprecher Daniel Fürst am Sonntag. 28 Anzeigen wegen straf- und verwaltungsrechtlicher Tatbestände seien erstattet worden, bilanzierte er.
Müllberge auf der Arenawiese im Prater
Doch auch der Prater diente zuletzt offenbar als Treffpunkt Feierwütiger. Wie Bilder einer Leserreporterin von Sonntagfrüh zeigen, war die Arenawiese von Müll übersät.
Flaschen, Dosen und Getränkepackungen lagen teils weit verstreut, fanden sich unter Bäumen, Sträuchern und auf Wegen. „Ein Bild der Verwüstung“, so der Kommentar der Leserin. „Es tut mir im Herzen weh, dies zu sehen.“
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