Die Gewerkschaft PRO-GE hat am Montag ein „absolutes Chaos“ beim betrieblichen Impfen in Tirol beklagt. Es gebe dazu so gut wie keine Unterstützung vom Land, meinte Bernhard Höfler, Sekretär der PRO-GE Tirol und Arbeiterkammer-Vorstand. Seitens des Landes wiederum hieß es, dass „die Konditionen dafür seitens des Landes von Anfang an klar kommuniziert“ wurden.
Patrik Tirof, Vorsitzender der PRO-GE Tirol und selbst Betriebsratsvorsitzender in einem großen Tiroler Unternehmen berichtete von gescheiterten Impfstraßen. Nachdem sich die Betriebe beim Land für das betriebliche Impfen angemeldet hätten, seien sie vom Land „komplett sich selbst überlassen“ worden, beklagte Tirof im Gespräch mit der APA.
Viele Unternehmen wieder „abgesprungen“
Die Betriebe bekommen - gleich wie es in Tirol auch bei den niedergelassenen Ärzten gehandhabt wird - eine Liste der Personen, die sich für eine Impfung im Unternehmen angemeldet haben, vom Land übermittelt. Alles andere müssen die Betriebe dann aber selbst organisieren, monierte Tirof. Also das Bereitstellen eines Arztes und eines Pharmazeuten sowie das Anschreiben jedes einzelnen angemeldeten Mitarbeiters für den konkreten Impftermin. Hier hätte man sich mehr Unterstützung durch das Land erhofft, so Tirof. Viele Betriebe hätten die nötige Infrastruktur nicht, sagte der Vorsitzende der PRO-GE. Deshalb seien viele Unternehmen wieder „abgesprungen“ und hätten ihren Mitarbeitern geraten, sich doch über eine der Impfstraßen anzumelden.
„Von Anfang an klar kommuniziert“
Die Teilnahme für Betriebe an der Aktion „Tirol impft“ ist prinzipiell freiwillig und als zusätzliches Angebot des Landes an Unternehmen gedacht, um Mitarbeiter in Phase 3 auch abseits der Impfzentren und den niedergelassenen Ärzten eine weitere Möglichkeit zur Covid-Impfung anzubieten, teilte das Land mit. Die Betriebe müssten dabei selbst abwägen, ob eine innerbetriebliche Impfung für sie durchführbar ist. Dabei bedürfe es etwa einer entsprechenden Infrastruktur wie ausreichenden Impf-Räumlichkeiten, um die Hygiene- und Schutzbestimmungen jederzeit einzuhalten, sowie eines ärztlichen Impfteams samt unterstützendem Personal.
2500 Impfdosen stehen zur Verfügung
Das betriebliche Impfen sei von vornherein für Phase 3 des Tiroler Impfplans und damit, je nach Verfügbarkeit der Impfdosen, für Mai bzw. Juni vorgesehen gewesen, hieß es vom Land weiter. In einem ersten Schritt stehen nun ab dem 17. Mai rund 2500 Impfdosen für besonders exponiertes und eigens bekannt gegebenes Schlüsselpersonal zur Verfügung.
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