Corona-Demo eskaliert

Jugendliche sorgen für Krawallnacht in der Schweiz

Ausland
03.04.2021 12:55

Hunderte Jugendliche haben sich am Freitagabend auf dem Roten Platz in St. Gallen (Ostschweiz) versammelt, um dort lautstark gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Gegen 21 Uhr eskalierte schließlich die Lage: Nachdem die Polizei mit Gegenständen beworfen wurde, reagierten die Beamten mit Gummischrot und Personenkontrollen. Nach einer zwischenzeitlichen Beruhigung kippte die Lage erneut, als die Polizei gegen 22.30 Uhr mit Molotowcocktails beworfen wurde.

Der Einsatz dauerte bis 1.40 Uhr, wie die Stadtpolizei auf Anfrage mitteilte. Es sei zu Sachbeschädigungen gekommen. So seien Fahrräder auf die Straße geworfen und Gegenstände angezündet worden. Auch Steinwürfe hätten Spuren hinterlassen. Schaufenster seien auf den ersten Blick jedoch nicht zu Schaden gekommen.

Schon im Vorfeld wurde in den Sozialen Netzwerken zu Gewalt aufgerufen. Immer wieder skandierten die Demonstranten: „All Cops are Bastards“. Ein Großteil der Menschenmenge soll dabei aus anderen Schweizer Städten extra angereist sein, um „Party“ zu machen, wie der „SRF“ berichtet. Damit sei aber keine Feier gemeint gewesen sein, sondern vielmehr die Aufforderung zu Gewalt, wie sie etwa auf dem Messenger-Dienst „Telegram“ die Runde machte.

Aggressive Stimmung
Zwei Jugendliche seien bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei verletzt worden. Die Stimmung sei sehr aggressiv gewesen, sagte der Polizeisprecher. Es habe sich bei den gewaltbereiten Jugendlichen um eine kleine Gruppe gehandelt, die sich aus einer Gruppe von 300 bis 350 anderen Jugendlichen gelöst habe.

Die Jugendlichen hatten sich zunächst am Roten Platz, einem traditionell beliebten Treffpunkt zum Ausgehen, eingefunden - in Schweizer Medienberichten ist von bis zu 1000 Teilnehmern die Rede. Gegen 21 Uhr eskalierte die Lage dann. Am Rand der Altstadt griffen Jugendliche die Polizei an. Diese antwortete mit Gummischrot.

Molotowcocktails gegen Polizisten
Nach diesem Einsatz beruhigte sich die Lage vorübergehend. Die Stimmung blieb aber aufgeheizt. Nachdem die Polizei die Menschenansammlung aufgelöst hatte, kam es erneut zu Ausschreitungen. Laut Polizei wurden an der Kornhausstrasse in der Nähe des Bahnhofs Polizisten mit mehreren Molotowcocktails beworfen. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray und Reizgas ein.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Ein Dutzend Mannschaftsbusse standen am Klosterplatz und am Gallusplatz bereit. Über der Stadt kreiste mehrere Stunden lang ein Polizeihelikopter. Bereits vor einer Woche war es in St. Gallen nach einer illegalen Party zu Ausschreitungen und Sachbeschädigungen gekommen.

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